Hohe Förderungen und schnelle Behördenverfahren waren ausschlaggebend für die Entscheidung der oberösterreichischen Lenzing AG, im Südburgenland ein Werk zu errichten. Seit 1997 wird in Heiligenkreuz Lyocell erzeugt. Dass sich diese textile Faser durchsetzen wird, sei zu Beginn keinesfalls sicher gewesen, sagte Geschäftsführer Bernd Zauner anlässlich des 25-Jahr-Jubliäums.
„Ich glaube, sie hat sich absolut durchgesetzt. Und wenn man bedenkt, dass ein Drittel der Faserproduktion von Lenzing bereits auf dieser neuen Technologie beruht und auch die Zukunft von Lenzing sehr stark mit dieser Technologie zusammenhängt, dann ist es wirklicher als Riesenerfolg zu werten. Und dann kann man mit Fug und Recht behaupten: Diese Faser ist am Weltmarkt angekommen“, so Zauner.
„Extrem wichtig für Lenzing“
Das Werk wurde im Laufe der Jahre stetig erweitert. Die Zahl der Beschäftigten liegt derzeit bei 340. Die weltweit agierenden Lenzing AG erzeugt Lyocell auch an anderen Standorten. Das Werk in Heiligenkreuz zeichne sich durch hohe Flexibilität aus, sagte Vorstandsvorsitzender Stephan Sielaff. „Dazu hat der Standort neben der Produktion auch das Thema Innovation. Das heißt, hier ist er absolut führend. Er ist die Überführung von Ideen, von neuen Innovations Konzepten in die echte Produktion. Von daher in Summe extrem wichtig für Lenzing“, so Seilaff.
Ein aktuelles Problem seien die hohen Energiepreise. Das Lenzing-Werk braucht große Mengen an Erdgas und sucht nach Alternativen. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) signalisierte am Mittwoch Unterstützung.
Doskozil: „Wir müssen ein Paket schnüren“
„Lenzing ist bereit, hier auch weiter zu investieren, muss aber international konkurrenzfähig bleiben. Und angesichts steigender Energiepreise müssen wir ein Paket schnüren, gemeinsam mit der Burgenland Energie, um diese Fragen zu beantworten. Da braucht es erneuerbare Energieformen, da müssen wir uns etwas überlegen“, so Doskozil. Geschäftsführer Zauner zeigte sich zuversichtlich, dass Lenzing nicht nur in neue Energiesysteme, sondern auch in eine Erweiterung der Produktion investieren werde.