Sonderausstellung im Schloss Esterhazy über die „Sieben-Gemeinden“
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Kultur

Esterhazy zeigt Schau über „Sieben-Gemeinden“

Im Schloss Esterhazy gibt es seit wenigen Tagen neben der Dauerausstellung auch wieder eine Sonderausstellung. Diese widmet sich dem jüdischen Leben unter der Familie Esterhazy als Schutzherren.

Jüdisches Leben gab es im Raum des heutigen Burgenlandes bereits im 14. und 15. Jahrhundert. Die Gemeinden blühten allerdings erst Anfang des 18. Jahrhunderts auf, als die Fürstenfamilie Esterhazy die Schutzherrschaft übernahm. Zu diesen sogenannten „Sieben-Gemeinden“ gehörten Eisenstadt, Mattersburg, Kobersdorf, Lackenbach, Deutschkreutz, Frauenkirchen und Kittsee. Diesen Gemeinden widmet sich im Moreau-Saal von Schloss Esterhazy eine Ausstellung.

Sonderausstellung im Schloss Esterhazy über die „Sieben-Gemeinden“
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Die „Sieben-Gemeinden“

Vieles wird erstmals gezeigt

Gestaltet haben die Ausstellung die Leiter der Esterhazy-Sammlungen, Florian Bayer und Margit Kopp sowie Historiker Felix Tobler. Gezeigt werden bisher nahezu unbekannte historische Dokumente und Publikationen, die facettenreiche Einblicke in die Lebensumstände und -bedingungen der Schutzjüdinnen und -juden in ihren Gemeinden ermöglichen.

Sonderausstellung im Schloss Esterhazy über die „Sieben-Gemeinden“
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Vor allem viele Dokumente waren bis jetzt unbekannt

Die Esterhazy-Schutzherrschaft bestand von 1739 bis 1848. Dabei darf auf einen Aspekt nicht vergessen werden: Die jüdischen Gemeinden mussten den Fürsten Esterhazy natürlich Schutzabgaben bezahlen. „Auf der einen Seite steht die fürstliche Verwaltung, die versucht hat, da und dort mehr Profit heraus zu handeln und auf der anderen die jüdische Gemeinde, die wiederum versucht hat, das in moderaten Bahnen zu belassen“, erklärt Ausstellungsgestalter Florian Bayer.

„Schewa Kehilot – Die jüdischen Sieben-Gemeinden unter den Fürsten Esterhazy“ ist bis 2. Oktober im Schloss Esterhazy zu sehen.