Elisabeth Pauer-Gerbavsits und Alois Kögl
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Chronik

Kögl: „Die Feuerwehr hat mich geprägt“

Nach mehr als zwölf Jahren geht Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl in Pension. Am 18. Juni wird sein Nachfolger gewählt und zwar erstmals nach den Regeln des neuen Feuerwehrgesetzes. Er werde der Feuerwehr immer verbunden bleiben, so Kögl im Burgenland-heute-Interview.

Der aus Neufeld an der Leitha stammende Kögl wurde im Dezember 2009 Landesfeuerwehrkommandant. In den mehr als zwölf Jahren im Amt hatte er viele Herausforderungen zu meistern. Da die mehr als 17.000 Feuerwehrmänner und Frauen im Land immer öfter mit technischen Einsätzen konfrontiert waren, galt es demensprechend die Fahrzeuge aus- und umzurüsten.

Der geplante Um- und Neubau der Feuerwehrschule, den Kögl jahrelang forcierte, wurde von politischer Seite aber immer wieder verschoben. Das sei schwierig, denn es sei ein großes Projekt, eine Generalsanierung oder ein Neubau wäre notwendig, das würde Kosten von 15 bis 20 Millionen Euro bedeuten. Hier sei das Land gefordert, sagte Kögl im Burgenland-heute-Gespräch mit Elisabeth Pauer.

Elisabeth Pauer-Gerbavsits im Gespräch mit mit Alois Kögl

Jugendarbeit besonderes Anliegen

Ein besonderes Anliegen war Kögl die Jugendarbeit. Trotz geburtenschwacher Jahrgänge stieg die Zahl der Jugendlichen auf aktuell 1.850 in 204 Wehren. Unter Kögl wurde auch das Ausbildungssystem reformiert. Digitaler Unterreicht hieß das Schlagwort, dennoch wurde die Ausbildung praxisgerechter gestaltet. „Ich glaube, unsere Jugendverantwortlichen, Bezirksreferenten, Landesreferenten leisten dabei sehr gute Arbeit und vermitteln den Jugendlichen hohe Kompetenz. Soziale Kompetenz, welche über das Feuerwehrwesen hinausgeht, ist natürlich sinnvoll für einen erwachsenwerdenden jungen Menschen. Das kann er überall brauchen, und gratis zu helfen und so weiter, ist natürlich immer eine gute Sache“, so Kögl.

„Habe mein Leben in die Feuerwehr investiert“

Bis Ende Juni ist Kögl noch im Amt, der Feuerwehr werde er aber auch weiterhin verbunden bleiben: „Ich habe mein Leben, 54 Jahre, in die Feuerwehr investiert, in den unterschiedlichsten Funktionen und die Feuerwehr hat mich geprägt. Und der Respekt vom Ehrenamt ist groß und der wird mich bis zum Lebensende begleiten“.

365 Wahlberechtigte am 18. Juni

Kögls Nachfolger wird am 18. Juni in Oberwart gewählt. 365 Wahlberechtigte sind dann aufgerufen in der Informhalle in Oberwart den neuen Landesfeuerwehrkommandanten zu wählen. Es sind dies Orts, Abschnitts- und Bezirkskommandanten, die zur Urne gerufen werden. Gewählt wird nach den Richtlinien des Feuerwehrgesetzes aus dem Jahr 2019. Allerdings stellt sich der Wahl zum Landesfeuerwehrkommandanten nur ein Kandidat, nämlich Franz Kropf der bisherige Bezirkskommandant von Jennersdorf.

Franz Kropf
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Franz Kropf ist der einzige Kandidat für die Nachfolge Alois Kögls

Gewählt werden auch zwei Stellvertreter des Landesfeuerwehrkommandanten. Hier stellen sich mit Martin Reidl aus Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf) und Christian Schwarz aus Weichselbaum (Bezirk Jennersdorf), zwei Kandidaten aus dem Wahlkreis-Süd der Wahl. Aus dem Wahlkreis-Nord treten an, Adi Binder aus Mattersburg und Harald Nakovich aus Oslip (Eisenstadt-Umgebung).

Dienstantritt am 1. Juli

Da davon auszugehen ist, dass Franz Kropf Landesfeuerwehrkommandant wird sieht das Feuerwehrgesetz vor, dass der 1. Stellvertreter aus dem Wahlkreis-Nord zu kommen hat. Von den 365 Wahlberechtigen kommen 270 aus dem Wahlkreis-Süd also Jennersdorf, Güssing, Oberwart und Oberpullendorf. Aus dem Wahlkreis-Nord, mit den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt und Mattersburg kommen 95 Wahlberechtigte. Der neue Landesfeuerwehrkommandant und seine Stellvertreter treten mit 1. Juli ihren Dienst an.