Einwohnerin im Pflegeheim bzw. Seniorenheim
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Soziales

Politstreit um Seniorenzentrum in Neusiedl

Im Caritas Haus St. Nikolaus in Neusiedl am See schließt am Dienstag das Seniorentageszentrum. Begründet wird dieser Schritt von der Caritas mit einer zu geringen Auslastung. Vizebürgermeister Thomas Halbritter (ÖVP) kritisiert deshalb Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ).

Verantwortlich für das Haus St. Nikloaus in Neusiedl ist die Caritas in Abstimmung mit dem Land. Diese Abstimmung fand auch im Falle der Tagesbetreuung statt, dennoch schließt diese am Dienstag. „Leider ist es so gekommen, dass der Betreiber den Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten kann, weil es eben ein sehr geringes Interesse gibt im Bezirk Neusiedl“, so Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ)

Halbritter: Gemeinde hätte Geld aufbringen müssen

Laut ihm suche man derzeit nach Alternativen. Halbritter kritisiert allerdings nicht das Land, sondern die Stadt. Geht es nach ihm, hätte die Gemeinde das Geld für den Erhalt der Tagesbetrueung aufbringen müssen.

„Ich glaube, man darf sich das nicht zu leicht machen und das auf das Land schütten. Nein – da müssen alle drei zusammen arbeiten. Betreiber, Land und Gemeinde – und die Gemeinde hat hier ihren Beitrag nicht geleistet“, erklärt Halbritter. Laut ihm gehe es um zusätzliche 20.000 Euro pro Jahr.

Böhm: „Entscheidung liegt bei Caritas“

Eine Summe, die Bürgermeisterin Böhm nicht bestätigen kann: „20.000 Euro – ich weiß nicht, wie er auf diesen Betrag kommt. Wir wissen, ein Mitarbeiter kostet insgesamt 40.000 Euro im Jahr und die Entscheidung liegt eindeutig bei der Caritas Burgenland.“

Die Stadt unterstütze die Caritas bereits finanziell, so die Bürgermeisterin. Seitens der Caritas heißt es, man sei offensichtlich als Gegenstand politischer Diskussionen im Vorfeld der Gemeinderatswahlen missbraucht worden und finde das verwerflich.