Hochwasser in Rohr
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Chronik

Schneller Bau von Hochwasserschutz soll Gemeinden schützen

Nach den Unwettern vom Wochenende sind etliche Gemeinden im Südburgenland noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Gemeinden wie Mogersdorf und Rohr wollen nun soll schnell wie möglich bereits geplante Rückhaltebecken bauen.

In Rohr (Bezirk Güssing) verwandelten sich Straßen am Freitagabend binnen Minuten in reißende Bäche. Die Wassermassen strömten von Hängen außerhalb in die Ortschaft. Auf Äckern war erst kurz zuvor Saatgut angebaut worden, das lockere Erdreich konnte das Wasser nicht lange halten.

Schlamm auf dem Feld
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Auf diesem Feld war erst kurz zuvor Saatgut angebaut worden

Mitreißende Fluten

Der Schlamm drang bis in den Heizraum des Hauses von Helga Hirschbeck vor. „Das war eine Flut, wenn ich draußen gewesen wäre, hätte sie mich mitgerissen. Und am Freitag kam wieder ein Unwetter, in Sekunden passierte das“, erzählt Hirschbeck. Andere hatten mehr Glück. Einfache Wasserbarrieren verhinderten das Schlimmste, erzählt Johann Jost: „Wenn ich die Einfahrtsbretter nicht gehabt hätte, dann wäre der ganze Keller unter Wasser und voller Schlamm gewesen.“

Die Gemeinde Rohr hat sehr früh in den Hochwasserschutz investiert, will diesen jetzt aber so schnell wie möglich ausbauen. „Wir haben die fertigen Pläne für Hochwasserschutz-Becken oder Hangwasserschutzanlagen, da sind wir dabei mit den Grundstücksbesitzern zu verhandeln, damit diese Grundstücke die Gemeinde erwerben kann und wir die nötigen Baumaßnahmen einleiten können, natürlich nach der Einreichung usw.“, sagt Bürgermeister Gernot Kremsner (Liste Rohr).

Vermurte Straße
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Viele Straßen waren vermurt

Rückhaltebecken für langanhaltenden Regen

In Sulz bei Güssing schützen zwei Rückhaltebecken zumindest den Ostkern vor Überflutungen. Solche Anlagen wirken optimal, wenn es ein bis zwei Wochen durchregnet, wie zuletzt 2009. Vermurungen von Straßen können sie nicht immer verhindern.

„So wie es in der vergangenen Woche war, war es binnen kürzester Zeit – in einem Zeitraum von 30 Minuten – wo wir in Sulz 30 Liter und einmal 15 Liter gehabt haben. Da fangen die Rückhaltebecken nicht an zu greifen, Rückhaltebecken ja – wenn über einen längeren Zeitraum Regenfälle einsetzen“, so Martin Jandrisevits, Feuerwehrkommandant in Sulz. In Mogersdorf will man die geplanten Rückhaltebecken jedenfalls so schnell wie möglich bauen.