Pokorny in Oberwart zur Buchhandlung des Jahres 2022 augezeichnet
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„Buchhändler des Jahres“ aus Oberwart

Seit sechs Jahren wird der österreichische Buchhandlungspreis verliehen. Damit werden die fünf besten Buchhandlungen des Landes ausgezeichnet. Eine Ehre, die heuer auch einem Traditionsladen aus dem Burgenland zuteil wurde – und zwar der Buchhandlung Pokorny, die es in Oberwart seit fast 120 Jahren gibt.

Im Stadtzentrum von Oberwart liegt, ziemlich unscheinbar, die Buchhandlung Pokorny. Das Traditionsgeschäft gibt es seit 1906. Jürgen Pokorny führt das Familiengeschäft mittlerweile in vierter Generation. Dass er nun einer von österreichweit fünf Preisträgern ist, der mit dem österreichischen Buchhandlungspreis ausgezeichnet wird, erfüllt ihn mit Stolz.

Pokorny in Oberwart zur Buchhandlung des Jahres 2022 augezeichnet
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Die Buchhandlung in Oberwart

„Also das ist ein wahnsinnig großer Stellenwert, das ist ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Arbeit, die wir schon seit vier Generationen hier in unserer Buchhandlung durchführen", so Pokorny. Die Auszeichnung zur „Buchhandlung des Jahres“ erfolgt durch eine Jury. Diese bewertet, wie eine Buchhandlung geführt wird und welche Schwerpunkte gesetzt werden.

Regionale Literatur und Zusammenarbeit mit Schulen

Im Hause Pokorny setzt man vor allem auf regionale Literatur und auf die Zusammenarbeit mit den Schulen in der Region. „Zum Beispiel veranstalten wir gemeinsam mit Schulen Lese-Workshops, oder auch Schreib-Seminare in Zusammenarbeit mit lokalen Autorinnen und Autoren", so Pokorny. Die Auszeichnung ist für ihn wohl auch ein Stück Bestätigung, denn die Konkurrenz in Zeiten von E-Books und Onlinehandel ist übermächtig.

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Jürgen Pokorny leitet das Familiengeschäft in vierter Generation

„Die Entwicklung ist eigentlich so, dass es sich vom stationären Handel in das Online-Geschäft – so wie auch in anderen Branchen – verlagert, und dieses Online-Geschäft wird von Großen dominiert. Wir versuchen auch über unsere Homepage, unseren Kunden dieses Angebot bereitzustellen und stellen auch selber zu. Mit Auto oder jetzt in letzter Zeit vermehrt auch mit E-Bikes", sagte Pokorny.

Onlinehandel versus persönliche Beratung

Und man kann vor allem eines bieten, das der Onlinehandel nicht kann. „Wer ein menschliches Gegenüber haben möchte, der kommt in die Buchhandlung. Es sind die Leute, die wirklich das Persönliche schätzen und das ist aber auch eine Auswirkung der Pandemie, dass das wieder mehr wird – das Persönliche, das Direkte von Angesicht zu Angesicht“, so Pokorny. Es gibt also nach wie vor gute Argumente, seinen Lesebedarf in einer Buchhandlung zu stillen – und sich vielleicht Tipps vom „Buchhändler des Jahres“ zu holen.