Energiegemeinschaft
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Chronik

Energiegemeinschaften: Regionaler und günstiger

Wie erzeugen und beziehen wir zukünftig unsere Energie? Eine wichtige Rolle werden in dieser Frage in Zukunft die Energiegemeinschaften spielen. Die Burgenland Energie möchte diese Gemeinschaften stärker forcieren, in Stegersbach und vier Partnergemeinden wird bereits kooperiert.

Energieexperte Andreas Schneemann hat im Südburgenland etwas angestoßen: Die Gemeinden Stegersbach, Ollersdorf, Olbendorf, Bocksdorf und Burgauberg-Neudauberg haben auf Initiave vomn Schneemann eine Erneuerbare Energiegemeinschaft gegründet – mehr dazu in Fünf Gemeinden bilden Energiegemeinschaft.

Andreas Schneemann
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Andreas Schneemann im solar.one-Kompetenzzentrum für erneuerbare Energie

„Es funktioniert so, dass Photovoltaikanlagenbetreiber oder auch Betreiber von anderen Anlagen wie Biogasanlagen, ihre erneuerbare Energie die sie nicht selbst gebrauchen können über das öffentliche Netz an andere Interessenten abgeben können. Die anderen Interessenten können eben Privatpersonen, die Gemeinde oder Vereine sein, die dann in den Genuss von dem Strom oder Energie kommen, die sie dann günstiger beziehen können als wenn sie das aus dem Netz tun würden“, so Schneemann.

Vom zentralen System zum dezentralen System

Die Energiegemeinschaft der fünf Gemeinden ist die erste im Burgenland. Man befinde sich laut Schneemann momentan im Wandel, von einem zentralen gesteuerten System zu einem dezentralen erneuerbaren System. „Das bedeutet, dass wir das Energiesystem auf viele Beine bestehen. Jeder kann ein ‚Prosumer‘ werden. Eigene Photovoltaikanlage installieren, Speicher installieren, und das miteinander über Energiegemeinschaften vernetzen“, so Schneemann.

Energiegemeinschaft
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PV-Anlage auf der Mittelschule in Siegendorf

In Siegendorf ist am Dach der Mittelschule eine PV-Anlage installiert. Die Burgenland Energie testet hier, wie eine Energiegemeinschaft funktionieren kann. „Wir haben hier an dem Ort 30 öffentliche Gebäude in der erneuerbaren Energiegemeinschaft. Das ist das Gemeindeamt bis hin zur Schule. Es gibt hier eine Photovoltaikanlage, auf der Mittelschule, die hat die Erzeugung gebracht für die erneuerbaren Energiegemeinschaft und hat damit die anderen 29 Gebäude versorgt“, so Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie.

Energiegemeinschaften im kleinen Rahmen

Denn Energiegemeinschaften kann es auf Gemeindeebene geben – aber auch im Kleinformat. Ein Beispiel: Vier Häuser haben eine PV-Anlage. Der produzierte Strom wird selbst verwendet, der überflüssige Strom kommt ins Netz. Würden alle vier Häuser eine Gemeinschaft bilden, könnten sie sich gegenseitig mit dem jeweils überflüssigen Strom versorgen – je nachdem, wie viel wer braucht.

Kleine Energiegemeinschaft bestehend aus vier Häusern
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Eine Energiegemeinschaft mit vier Haushalten: Man hilft sich untereinander mit Energie aus

Für Energieversorger wie die Burgenland Energie bedeutet das einen massiver Wandel. „Der Hauptfokus ist, dass jeder seine Energie selbst produzieren kann, jeder seinen Strom selber Produzieren kann, seine Wärme produzieren kann. Deswegen gibt’s bei uns die eigene Photovoltaikanlage, die eigene Wärmepumpe, bald den eigenen Speicher, Elektroautos, das alles zielt genau auf dieses Ziel ein. Wir sind ein grünes Technologieunternehmen, wir sind kein Energieversorger mehr. Wir wollen die Leute auf den Weg in die Energieunabhängigkeit unterstützt“, so Sharma.