In Ungarn sind die Treibstoffpreise gedeckelt – und das schon seit vergangenem Herbst. Ein Liter Benzin, beziehungsweise Diesel kostet umgerechnet 1,24 Euro. In Österreich liegen die Preise momentan bei einem Preis von rund 1,70 Euro und mehr. Eine 60-Liter-Tankfüllung ist damit in Ungarn um rund 30 Euro billiger.

Ausländer müssen Marktpreise bezahlen
Viele Österreicherinnen und Österreicher haben deshalb einen Aufenthalt in Ungarn oft damit verbunden, günstig zu tanken. Ab nun ist damit Schluss. Zum günstigen Einheitspreis dürfen nur mehr Fahrzeuge mit ungarischen Kennzeichen tanken, Ausländer müssen den Marktpreis zahlen – das hat die ungarische Regierung gestern bekannt gegeben.
Kanzleiminister: Tanktourismus-Missbrauch abschaffen
Laut dem ungarischen Kanzleiminister Gergely Gulyas will man mit der neuen Maßnahme Missbrauch rund um Treibstofftourismus abschaffen. Seine Landsleute beurteilen diesen Schritt unterschiedlich, wie ein ORF-Burgenland-Lokalaugenschein bei einer Tankstelle in Sopron ergab. Während die einen es für gerechtfertigt halten, sehen es die anderen als Diskriminierung.
Schwierige Umsetzung
Kontrolliert wird die neue Regelung, indem der Tankwart einen Blick auf das Kennzeichen oder aber auch auf den Zulassungsschein wirft und dann dementsprechend den Preis nach oben korrigiert. Oft ist das aber gar nicht möglich, weil das Kassasystem zum Teil nicht mitspielt. Das Tanken bleibt einigen dadurch komplett verwehrt – mehr dazu in Ungarn: Höhere Spritpreise für Ausländer sorgen für Chaos.
Kritik an der neuen Regelung in Ungarn kommt von sämtlichen Autofahrerclubs. Ihrer Meinung nach ist die Unterscheidung zwischen In- und Ausländern EU-rechtlich nicht haltbar.