Friedenswochen auf Burg Schlaining
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Bildung

Friedenswochen auf Burg Schlaining

Wie funktioniert ein friedliches Miteinander? Wie können Konflikte gelöst werden? Seit 2007 können das Schülerinnen und Schüler auf der Friedensburg Schlaining lernen. Nach pandemiebedingter Pause finden hier nun wieder friedenspädagogische Programme statt.

Auf Burg Schlaining wird seit kurzem wieder Frieden gelehrt. Schülerinnen und Schüler einer Wiener HTL sind die Ersten, die sich in Stadtschlaining wieder mit Konfliktlösung beschäftigen. Ein nahezu unumgängliches Thema dabei: Der Krieg in der Ukraine.

Kleine Konfliktlösungen im Vordergrund

Bei den Friedenswochen auf Burg Schlaining geht es für die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer allerdings nicht unmittelbar um Frieden in der Ukraine. „Die Friedenswochen fokussieren vor allem auf den kleinen Frieden. Das heißt auf den Frieden in unserem Umfeld, im Klassenzimmer oder in der Schule. Der große Frieden wäre dann die globale Perspektive. Was sich geändert hat ist, dass die Schulen offener sind, noch stärker zu diesem Thema zu arbeiten“, so Friedenspädagogin Ursula Gamauf-Eberhardt.

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Die HTL Brigittenau bei den Friedenswochen

Freiwillige Konflikt-Mediatoren innerhalb der Schüler

Für die HTL aus Wien Brigittenau ist friedliche Konfliktlösung schon lange ein Thema. Diese Jugendlichen haben sich freiwillig dazu bereit erklärt, für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler als Mediatoren da zu sein. Konflikte aufzufangen, bevor sie groß werden – das ist das Motto. „Das klappt dann einfach. Wenn Schülerinnen und Schüler Probleme haben, dann können sie zu uns kommen und wir helfen dann diese Konflikte zu lösen“, so Andrea Waldherr.

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Verschiedene Aufgaben müssen bewältigt werden

„Sie wissen, dass es da Schüler gibt, und vor allem nicht Lehrer, die quasi Streit schlichten. Das heißt, man muss nicht wirklich zu einem Lehrer gehen, wo man sich nicht unbedingt wohlfühlt, sondern einfach zu einem älteren Schüler“, so Elena Della-Toffola. Miteinander statt gegeneinander – das wollen die älteren SchülerInnen den jüngeren mit auf den Weg geben. „Wenn man als junges Kind bemerkt, dass man Probleme eigentlich lösen kann, ohne stur da zu sitzen, dann ist das sehr wichtig“, so Annemarie Kellner-Schönecker.

Nachfrage sehr hoch

Die Nachfrage nach den Friedenswochen auf Burg Schlaining ist groß. Bis in den Spätherbst hinein haben viele Schulen schon Termine gebucht. „Ich denke es ist traurig, dass es Krieg geben muss und dass Frieden wieder ein Thema wird, aber wenn es schon so ist, dann ist es super das zu nutzen, dass man präventiv arbeitet. Man kann nie früh genug etwas tun, und da sind die Friedenswochen sicher eine gute Gelegenheit“, so Gamauf-Eberhardt. Frieden schaffen, beginnend im Kleinen – zu Erlernen auf Burg Schlaining.