Luipersbeck übernahm das Kommando des Jägerbataillons von seinem Vorgänger Markus Höfler, der ins Verteidigungsministerium wechselt. Oberste Priorität habe für ihn die Auftragserfüllung und das Sicherstellen der Einsatzbereitschaft des Jägerbataillons 19, sagte der neue Kommandant bei seiner Angelobung.
Mit Luipersbeck sei – nach Erfahrungen mit internationalen Einsätzen wie zuletzt in Bosnien-Herzegowina – eine qualifizierte Führungspersönlichkeit in der größten und modernste Kaserne Österreichs an der Spitze, hieß es bei der Kommandoübergabe in Güssing.
Luipersbeck: Heer muss wieder Kernaufgaben erfüllen
Luipersbeck betonte bei seiner Angelobung, dass das Bundesheer in Güssing nach zwei Jahren Einsatz und Krisenbewältigung in der Pandemie dringend wieder seine Kernaufgaben wahrnehmen müsse. Man müsse wieder in einen Übungsmodus kommen, derzeit sei man sehr viel mit Nebenaufgaben beschäftigt. Diese seien zwar wichtig und man führe sie auch durch, aber die militärische Landesverteidigung, das Handwerk des Soldaten, müsse wieder in den Vordergrund rücken.
Gasser: Sicherheitsarchitektur verändert sich
Beim Festakt wurden am Dienstag außerdem 90 Rekruten angelobt. Sie gelobten ihr Bekenntnis zur Republik Österreich und zur Landesverteidigung auf die österreichische Fahne. Dass sich die Sicherheitslage in ganz Europa verändert hat und auch in Österreich eine Stärkung des Bundesheers notwendig ist, steht für die Landesverteidigung im Burgenland außer Zweifel. Mit Schweden und Finnland träten zwei langjährige blockfreie Staaten der NATO bei, so Landesmilitärkommandant Gernot Gasser. Das bedeute, dass sich die Sicherheitsarchitektur verändere.
Mehr Geld für militärische Landesverteidigung gefordert
Ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes ist notwendig, um eine Armee seriös zu auszustatten. In Österreich liege man seit Jahrzehnten darunter, so Gasser: „Es führt kein Weg daran vorüber, das Bundesheer endlich mit den Mitteln auszustatten, die eine militärische Landesverteidigung seriös möglich machen – und das ist derzeit nicht der Fall.“ Von den Rekruten verbleiben 18 Soldaten bei Dienststellen im Burgenland, der Rest wird Ende Mai zu Dienststellen in Niederösterreich und Wien versetzt.