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Wirtschaft vor großen Herausforderungen

Die burgenländische Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Das ist der Tenor bei der Sitzung des Wirtschaftsparlamentes in Eisenstadt – die heute erstmals wieder in größerem Rahmen stattgefunden hat. Corona und der Krieg in Europa setzen den Betrieben zu, heißt es – die Kammer kritisiert auch Konkurrenz durch Landesbetriebe…

In der Wirtschaftskammer in Eisenstadt tagte am Mittwoch das Wirtschaftsparlament erstmals nach zwei Jahren in Vollbesetzung. Corona verhinderte das zuvor. Pandemie, Teuerungen und die Auswirkungen des Ukrainekrieges – damit hat auch die burgenländische Wirtschaft zu tun.

Wirtschaftsparlement
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Erstmals seit zwei Jahren, konnte das Wirtschaftsparlament wieder in Vollbesetzung tagen

Nemeth: „Das macht natürlich große Sorgen“

„Damit konnte ja Mitte Feber noch niemand rechnen, dass es Krieg in der Ukraine gibt. Wir merken das in vielen Bereichen, dass die Fachkräfte nicht mehr da sind. Es waren ja sehr viele in Österreich aus der Ukraine hier beschäftigt. Zum anderen merken wir es natürlich durch die steigenden Preise – ob es beim Getreide ist, ob es in den Lieferketten Probleme gibt, zum Beispiel Kabelbäume für die automotive Industrie. Und in vielen anderen Bereichen, das macht natürlich große Sorgen“, so Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth.

„Wirtschaft steht zusammen“

Keine Freude hat die Wirtschaftskammer mit landeseigenen Unternehmen im Burgenland. „Zum anderen haben wir auch Probleme mit dem Land, die immer mehr Unternehmen gründen und damit Mitbewerber am Markt sind. Aber dieses Wirtschaftsparlament zeigt auch, dass die Wirtschaft zusammensteht und das ist die Stärke einer Solidargemeinschaft“, so Nemeth.

Landeseigene Unternehmen würden leichter an Fremdkapital kommen, die unternehmerischen Risiken trage ja ohnehin die Allgemeinheit, also der Steuerzahler, stellt Nemeth fest.

„Wir brauchen in dieser Situation ein größtmögliches Maß an Stabilität, Berechenbarkeit und Planbarkeit. Und wir müssen jetzt über alles reden, was unsere Betriebe und ihre Mitarbeiter entlastet: Lohnnebenkosten, Lohn- und Einkommenssteuer, kalte Progression. Einfach alle Hürden für Wachstum und Arbeit aus dem Weg räumen“, erklärt der Präsident.

Studie zeigt: Vertreter von KMUs sind pessimistisch

Vertreter von Klein- und Mittelbetrieben im Burgenland sind jedenfalls etwas pessimistischer die aktuelle Geschäftslage betreffend als österreichweit – das zeigt eine aktuelle Studie, die am Mittwoch von Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbandes „Österreichischer Verband Creditreform“, präsentiert wurde.

Die Studie untersucht die aktuelle Insolvenzentwicklung im Burgenland sowie die Mittelstandanalyse. Dafür wurden rund 2.000 Klein- und Mittelbetriebe befragt. Zur aktuellen Geschäftslage meinen 43,8 Prozent der Burgenländer (48,6 Prozent österreichweit) diese sei „sehr gut/gut“, 6,3 Prozent der Burgenländer (9,7 Prozent Ö) meinen gar diese wäre ungenügend/mangelhaft. Hier sind die burgenländischen Unternehmen pessimistischer als ihre Kollegen im übrigen Österreich.