Memory Box 71 in Eisenstadt
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Kultur

Installation erinnert an Flüchtlingstragödie

In der Landesgalerie wurde Dienstagabend eine Ausstellung eröffnet, die sich mit der Flüchtlingstragödie von Parndorf beschäftigt. Bei der „Memory Box 71“ handelt sich um eine Installation, die Künstler Michael Kos im Gedenken an die 71 im Schlepper-LKW erstickten Menschen gestaltet hat.

Die Installation „Memory Box 71“ ist ein Kubus mit knapp sechs mal zweieinhalb Metern Grundfläche, zwei Meter zehn hoch. Der Kubus ist so groß wie der Laderaum jenes Kühl-LKW, in dem 71 Menschen einen grauenvollen Tod gefunden haben. „Es war eine Erschütterung. Dieses Szenario mit diesem LKW war wirklich quasi ein Schlag ins Herz“, so der Künstler Michael Kos.

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Die Vornamen der Opfer sind ins Blech gestanzt

„Solche Bilder vergisst man nie“

Auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), der die Schau am Dienstag eröffnete, erinnert sich nur all zu gut an die entsetzlichen Ereignisse vor sieben Jahren. Er war damals – noch als Polizeichef – hautnah dabei. „Es ist ein Unterschied, ob man das medial mitbekommt und darüber liest, oder ob man wirklich persönlich und unmittelbar mit der Sache zu tun hat. Das geht einem schon sehr nahe. Auch wenn man Polizist ist: Solche Bilder und solche Sachverhalte vergisst man nie“, so Doskozil.

Ab Herbst im Haus der Geschichte ausgestellt

Damit die Opfer unvergessen bleiben, hat Michael Kos mit seiner Installation eine Art Gedenkraum gestaltet. Die „Memory Box 71“ soll ab Herbst im Haus der Geschichte auf Burg Schlaining an diese dunkle Stunde erinnern. „Das ist unbestritten ein Tiefpunkt. Aber auch das muss man thematisieren und bewahren, auch daran muss man erinnern. Deswegen haben wir uns zu diesem Schritt entschieden“, so Doskozil. Vorerst steht die „Memory Box 71“ im zweiten Obergeschoss des Kulturzentrums Eisenstadt. Sie ist frei und kostenlos zugänglich.