Die ehrenamtlichen Fahrer sind zwischen 63 und 73 Jahre alt. Die Männer wechseln einander wöchentlich hinter dem Lenkrad des Gemeindefahrzeuges ab. „Es kommt auch vor, dass wir im Sommer Kaffeetrinken oder Eisessen gehen, damit das sogenannte Tratscherl nicht zu kurz kommt. Dann gibt es noch Bank-, Apotheken- und Arztbesuche, am meisten gefragt sind aber Einkaufsfahrten“, erzählte der 67-jährige Halper im Gespräch mit ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Schuller.
Chauffeuer-Dienst in Rotenturm
In dem Kleinbus haben zehn Personen Platz. Wenn der Wagen vor den Haltestellen im Ort hält, warten die Passagiere bereits. Damit den älteren Menschen das Einsteigen leichter fällt, holen die ehrenamtlichen Fahrer immer einen kleinen Holzschemel aus dem Kofferraum.
Wenn das Einkaufen eine Hetz ist
Zum nächsten Supermarkt in Oberwart sind es nur etwa fünf Kilometer. Der Weg ist also nicht weit. Aber er sei wichtig, erzählte die 80-jährige Christine Wagner, die sich daran gewöhnt hat, nicht mehr selbst hinter dem Steuer zu sitzen: „Ich bin gerne gefahren, aber die Kreisverkehre haben mich aus dem Konzept gebracht. Und dann hab’ ich gesagt – ich fahre nicht mehr.“
„Ich fahr gerne mit und bin jede Woche dabei. Ich bin die Treueste“, lachte die Pensionistin Margit Bernath, während ihr Josef Halper half, ihren Einkauf in das Auto zu tragen. Die Einkaufsfahrten dienen auch der Kommunikation. Neuigkeiten aus dem Dorf werden ausgetauscht und es wird sehr viel gelacht. Traude Aspan: „Was soll ich immer allein zu Hause machen? Also fahr ich halt mit und brauchen tu ich immer etwas. Und eine Hetz ist das auch“.
Sendungshinweis
„Helfen mit Herz“, 10.5.2022, ORF 2 Burgenland
Seit fünf Jahren im ehrenamtlichen Dienst
Manfred Konrath engagiert sich wie einige seiner Kollegen seit fünf Jahren ehrenamtlich bei den Fahrtendiensten in Rotenturm. „Wir machen das alles gerne“, erzählte der Süburgenländer. Hubert Temel ergänzte: „Ich bin pensionierter Diplomkrankenpfleger. Das ist eine Auflockerung für die Menschen und die Damen freuen sich immer, aus den eigenen vier Wänden hinauszukommen und da freut man sich natürlich mit“, so der 63-Jährige.