Präsentation des Konzepts für die Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften
ORF/Stefan Schinkovits
ORF/Stefan Schinkovits
Politik

Land setzt auf Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften

Das Burgenland forciert die Umsetzung von Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG). Sie sollen dabei helfen, den Ausstieg aus fossiler Energie zu schaffen und das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 zu erreichen.

Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften sollen auf lokaler und regionaler Ebene Strom und Wärme produzieren und verwerten. Mitglieder dieser Gemeinschaften können Private, Gemeinden, Behörden, aber auch Betriebe oder Vereine sein.

Eisenkopf: Energie gemeinsam nutzen

Das bedeute, dass die Bevölkerung nun die Gelegenheit bekomme, sich zusammenzuschließen, um Energie gemeinsam zu nutzen, erklärte Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ). EEG-Mitglieder könnten damit überschüssige Energie abgeben und Interessenten, die Strom aus der EEG konsumieren wollen, könnten den Strom dann zu geringeren Stromkosten und Netzgebühren beziehen. In einer EEG könnten damit Gemeinden Strom und Wärme entweder untereinander oder mit ihren Bürgerinnen und Bürgern – genauso aber auch mit Unternehmen oder Vereinen – erzeugen, verbrauchen, speichern und verkaufen, so Eisenkopf.

Energie Burgenland Photovoltaik Ausbau
ORF
Energie soll lokal erzeugt und verbraucht werden

Neudörfl nimmt an Forschungsprojekt teil

Die Gemeinde Neudörfl ist Teil eines Forschungsprojekts, bei dem erhoben werden soll, wie die Stromnetze für Erneuerbare Energie Gemeinschaften am besten ausgelegt sein sollten, sagte Bürgermeister Dieter Posch (SPÖ). Man stelle dem Projekt die Smart-Meter-Daten sämtlicher öffentlicher Verbraucher in der Gemeinde zur Verfügung. Damit wisse man auch, wann es wo welche Spitzen gebe.

Bettina Frank von der Akademie Burgenland und Martin Zloklikovits von der Forschungs- und Innovations Gmbh, haben nun Webinare ausgearbeitet, um Interessierten Wissenswertes rund um Rechts-, Steuer- oder Förderfragen vermitteln zu können. Die Webinare beginnen am 11. Mai und sind über die Homepage der Akademie Burgenland abrufbar.

Zustimmung und Kritik von den Grünen

Die Grünen begrüßen, dass die Landesregierung Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften nun zusätzlich zum Bund fördert. Grundlage dafür sei das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz, das von den Grünen maßgeblich verhandelt und in der Regierung umgesetzt worden sei, meinte die Klubobfrau der Grünen, Regina Petrik. Sie warf der Landesregierung aber vor, die Energiewende nach wie vor halb verschlafen anzugehen. So gebe es gibt weiterhin keine Verpflichtung, eine PV-Anlage auf neu gebauten Gewerbeanlagen und Wohnhäusern zu errichten. Die SPÖ setze immer noch auf Freiwilligkeit, doch dafür sei die Zeit schon abgelaufen, so Petrik.

ÖVP: Schlüssel zur Energiewende

Er sei froh, dass die SPÖ im Burgenland die Zeichen der Zeit erkannt habe und auf das Thema Energie-Gemeinschaften aufspringe, sagte ÖVP-Energiesprecher Walter Temmel. Energie in Bürgerhand sei der Schlüssel zum Erfolg bei der Energiewende. Im Rahmen der Schwerpunktaktion „Volkspartei denkt nachhaltig“ setze die Volkspartei auf das Thema Energie-Gemeinschaften und starte nächste Woche mit Veranstaltungen in allen Bezirken.