Kinderzeichnung mit Aufschrift „Mama“
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Soziales

„Supermama“: Mythos und Realität

Perfekte Karriere, perfekte Familie und perfektes Haus – die „Supermamas“ aus Hochglanzmagazinen setzen Normalsterbliche unter Druck. Doch wie sieht die Realität hinter dem Mythos aus? Drei erfolgreiche Mütter erzählen aus ihrem Alltag.

Eva Just ist Ärztin in Oberschützen und Mutter dreier Söhne. Die Diagnose Brustkrebs war ein einschneidender Wendepunkt in ihrem Leben. „Ganz im Hier und Jetzt zu sein, ganz in der Gegenwart zu sein, das ist Übungssache – ich konnte das nicht gut“, erzählte sie. Sie habe früher viel getan, im Nachhinein komme es ihr vor wie ein Traum, als ob sie nicht ganz bei Sinnen gewesen sei.

Eva Just
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Eva Just

Die Krankheit sei für die die große Zäsur gewesen, sagte Just: „Das war wie eine Vollbremsung und in dem Moment bin ich aus diesem Hamsterrad ausgestiegen.“ Das heiße nicht, dass sie früher nicht alles gerne gemacht habe. Sie habe alles leidenschaftlich und herzlich gerne gemacht.

Sandra Baldauf
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Sandra Baldauf

Baldauf: War nie die chillige Mama

Die Lehrerin Sandra Baldauf aus Markt Allhau stellt an sich hohe Ansprüche. Ihre drei Kinder wissen: Nur Ordnung macht Mama glücklich. Ihre große Tochter sage, es sei zu Hause, wie in einem Krankenhaus, sie finde aber nicht, dass es wie in einem Krankenhaus ausschaue, meinte Baldauf. Sie sei nie die chillige Mama gewesen, das hätten ihr die Kinder oft gesagt. Sie habe dann immer gesagt, dass sie eben andere Qualitäten habe. Heute sind zwei ihrer drei Kinder bereits selbstständig: „Wenn ich mir jetzt alle drei anschaue, denke ich mir ‚Wah, super sind sie worden, echt!‘“, so Baldauf.

Supper: Entschleunigen und ausatmen

Die Psychologin und Burn-out-Expertin Katrin Supper aus Kemeten hat von ihren zwei Töchtern gelernt, zu entschleunigen und rät zum Ausatmen. Wie in jedem Menschen schlummere auch in ihr die Perfektionistin und man brauche den Perfektionismus ja auch für Glücksgefühle. Aber es gelinge ihr immer wieder und immer besser, etwas einfach sein zu lassen, erzählte Supper.

Katrin Supper
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Katrin Supper

Nach dem Umzug aus einer winzigen Wohnung in ihr Haus in Kemeten musste die Psychologin von ihrer Tochter erfahren, dass weniger oft mehr ist. Diese erinnerte sie daran, dass Mutter und Tochter, als sie noch in der kleinen Wohnung lebten, jeden Tag auf dem Spielplatz waren. Seit dem Umzug in das große Haus putze die Mutter aber nur noch, so die Tochter. Für Supper ist es daher wichtig, nicht auf die anderen zu schauen und authentisch zu bleiben: „Diese psychische Widerstandsfähigkeit, das Sich-verlassen-können auf die eigenen Fähigkeiten, das stärke ich am besten durchs Vorleben.“