Die Nachfrage nach neuen Traktoren und Landmaschinen ist gut. Sorgen würden vielen Händlern die extrem langen Lieferzeiten, sagte der Geschäftsführer der Fachgruppe Maschinen- und Technologiehandel in der Wirtschaftskammer, Thomas Ehrenreiter.

Wartezeiten von bis zu einem Jahr
„Auf der einen Seite sind es die Lieferprobleme. Im idealsten Fall dauert das an die drei Monate, das kann sich aber bis zu einem Jahr hin ziehen. In Einzelfällen dauert es sogar länger. Grund dafür ist die Covid19-Pandemie und deren Nachwirkungen, aber besonders auch der Ukraine-Krieg. Dieser wirkt sich sowohl auf Hersteller von Einzelteilen, Ersatzteilen, aber auch auf ganze Produkte in der Ukraine oder auch in Polen aus. Dort fehlen einfach die Mitarbeiter, die ukrainische Staatsbürger sind und hier die Grenze nicht überschreiten dürfen, weil sie im Krieg kämpfen müssen“, so Ehrenreiter.

Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent und mehr
Hinzu komme noch die Preisentwicklung, mit der die Landmaschinenhändler hierzulande konfrontiert sind, sagte Ehrenreiter. Es gebe im besten Fall Preissteigerungen von 15 Prozent, bis hin zu mehr als 30 Prozent. Ein besonderes Problem, das man auch aus anderen Branchen kenne, sei, dass man sich teilweise nicht auf Preise der Lieferanten verlassen könne. „Häufig werden zugesagte Preise trotz Vertragsabschluss noch abgeändert“, so Ehrenreiter.

Mit einer Entspannung der Lage rechnen die Händler nicht vor 2023. Im Gegensatz zum Handel ist die Lage in der Werkstätten derzeit noch nicht kritisch. Die Betriebe sind gut ausgelastet, allerdings gibt es bei der Ersatzteilbeschaffung mancherorts auch schon Probleme.