Eine Frau hält eine Broschüre der Pflege Service Burgenland in ihren Händen
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Politik

Pflegende Angehörige: Rund 300 Anstellungen

Seit zwei Jahren gibt es im Burgenland das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige. Bisher sei es zu mehr als 300 Anstellungsverhältnissen gekommen, bilanzierte Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) im „Burgenland heute“-Interview.

Man sei gerade dabei, das Modell der pflegenden Angehörigen zu evaluieren und daraus die Schlüsse zu ziehen, sagte Schneemann: „Aber den Rückmeldungen zufolge ist das das richtige Modell“. Es gehe darum, die Pflege und Betreuung zu Hause auch in Zukunft gewährleisten zu können.

Landesrat Schneemann (SPÖ) zu Arbeitsmarkt

Burgenlands Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) ist zu Gast im Studio und spricht über die aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt im Burgenland. Die Arbeitslosigkeit ist im Burgenland im April erneut zurückgegangen und ist nun niedriger als vor dem Beginn der CoV-Pandemie. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer klagen, dass sie keine Beschäftigten finden, obwohl es immer noch tausende Arbeitssuchende im Burgenland gibt.

Sonnenmarkt in jedem Bezirk

Die Teuerungswelle ist ein Problem, mit dem derzeit viele zu kämpfen haben. Im Burgenland habe man schon sehr früh auf den Mindestlohn von 1.700 Euro netto gesetzt, so Schneemann. Außerdem habe man einen Sozial- und Klimafonds geschaffen, um Menschen mit geringerem Einkommen unterstützen zu können. Zusätzlich werde es bald in jedem Bezirk einen „Sonnenmarkt“, also einen Sozialmarkt, geben.

ÖVP: Modell „grandios gescheitert“

Die ÖVP sieht das Modell der pflegenden Angehörigen im Burgenland als „grandios gescheitert“ an. Statt der von der SPÖ ursprünglich mindestens 600 versprochenen Angestelltenverträge gebe es laut Landesrat Schneemann lediglich knapp 300 und das über einen Zeitraum von über zwei Jahren. „Zieht man noch die Eltern, die ihre behinderten Kinder betreuen ab, sind es noch deutlich weniger“, sagt ÖVP-Pflegesprecher Thomas Steiner. Das bedeute, dass dieses Modell im Jahresschnitt von nicht einmal 150 Menschen in Anspruch genommen wird, so Steiner.