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Wirtschaft

IV-Umfrage: Unternehmen pessimistisch

Ein weitgehend pessimistisches Bild zeigt die Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Burgenland über das erste Quartal 2022. Auslöser dafür sind der Ukraine-Krieg, die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise und ein Mangel an Facharbeitskräften.

Die positive konjunkturelle Entwicklung des Vorjahres habe für die burgenländische Industrie heuer ein abruptes Ende gefunden, sagte Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland, über die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage, bei der 22 Unternehmen befragt wurden. Die Betriebe seien von massiven Lieferkettenschwierigkeiten ebenso betroffen wie dem Risiko eines möglichen Gas-Lieferstopps durch Russland.

Deutlicher Rückgang bei Aufträgen

Einen deutlichen Rückgang verzeichnen die Unternehmen bei den bisher hohen Auftragsbeständen, so die IV. Aktuell beurteilen 45 Prozent der befragten Industriebetriebe die Auftragslage als gut – im vergangenen Quartal waren es noch 68 Prozent. Noch deutlicher ist das Bild bei der aktuellen Geschäftslage: Diese bezeichnen 14 Prozent als gut, im Quartal davor waren es noch 60 Prozent.

Qualifizierte Mitarbeiter gesucht

84 Prozent der Befragten rechnen in den kommenden drei Monaten mit steigenden Verkaufspreisen. Trotz dieser pessimistischen Einschätzungen sei die Bereitschaft der Industrie, qualifizierte Mitarbeiter einzustellen, hoch. Allerdings werde es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden. Die IV fordert ein rasches Gegensteuern der Bundesregierung. Konkret wünscht man sich etwa eine Strompreiskompensation, die seit langem geforderte Abschaffung der kalten Progression und die Senkung der Lohnnebenkosten.