Mit fast 70.000 Hektar wird die Region Fertö – Neusiedler See im Dezember 2001 in die Welterbeliste aufgenommen. Etwa zwei Drittel dieser Fläche gehören zum Burgenland, ein Drittel zu Ungarn. Die einzigartige Landschaft mit ihren Ortschaften, Kulturgütern und ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt als Kulturlandschaft macht den Neusiedler See zum Welterbe.
Zusammenarbeit über Grenzen hinweg
Die Region sei aber noch viel mehr – etwa wenn es um die Zusammenarbeit gehe, so Patrizia Jankovic von der österreichischen UNESCO-Kommission. „Das ist ganz besonders, wenn sehr viele Gemeinden involviert sind und über Grenzen hinweg zusammengearbeitet wird. Das ist ein großer Wert und der Erhalt der Naturlandschaft sowie der Wert des materiellen Wertes auch“, so Jankovic.

„Wenn man in derselben Reihe steht wie die Pyramiden in Ägypten oder viele andere historische Welterbestätten, dann ist das schon etwas Besonderes“, sagte Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ). In vielerlei Hinsicht sei das ein großes Plus, das natürlich aber auch mit Verantwortung verbunden sei, so Eisenkopf.
Verein Welterbe verwaltet das Gebiet
Verwaltet wird das Gebiet von dem 2003 gegründeten Verein Welterbe. 20 Seegemeinden befinden sich im Welterbegebiet. Der Weg zum Welterbe war politisch stets einstimmig. „Es hat natürlich jahrelange Diskussionen gegeben, ob dieser Welterbe-Status verliehen wird oder nicht. Und es war für uns schon eine Freude, auch innerhalb der Regierung, dass wir diesen Status erlangt haben, nämlich erstmalig im Burgenland“, so der damalige Landeshauptmann Hans Niessl.

In den Gemeinden habe es natürlich auch bereits viele Projekte gegeben, die Vorläufer gewesen seien, so der damalige Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl. Das sei dann schön langsam entstanden. „Das war keine Revolution, sondern eine Evolution und daher können wir wirklich zufrieden nach 20 Jahren gut feiern“, so Steindl.
Klimawandel als große Herausforderung
Die Herausforderung sei, dass man bei Baulichkeiten, bei Interessen von Gemeinden und Unternehmern im Gestaltungsbeirat immer versuche einen Ausgleich zu finden und das sei bisher immer gelungen, so der aktuelle Obmannstellvertreter Rudolf Strommer. Es sei wesentlich, dass das Wasser im See bleibe. In Zeiten des Klimawandels müsse man alles Mögliche dafür tun, so Vereinsobmann Erwin Preiner. Das scheint aus jetziger Sicht ein ambitioniertes Ziel. Zum Geburtstag hat der Verein sich und allen Interessierten ein Geschenk in Form eines multimedialen Welterberaumes im Nationalparkzentrum in Illmitz gemacht.