Kultur

Betroffenheit nach Tod von Resetarits

Nach dem plötzlichen Unfalltod von Willi Resetarits alias „Kurt Ostbahn“ herrscht im Burgenland tiefe Betroffenheit. Der Ausnahmekünstler hätte am 2. Mai das Komturkreuz des Landes Burgenland erhalten sollen.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) zeigte sich am Sonntag tief betroffen vom Ableben des gebürtigen Stinatzers. Mit Willi Resetarits vulgo „Ostbahn-Kurti“ verliere Österreich und das Burgenland eine Ausnahmepersönlichkeit, die weit über den Kulturbereich hinaus Vorbildwirkung gehabt habe, so der Landeshauptmann.

Ostbahn Kurti im Musikmärz
ORF/Herb Dits
Willi Resetarits alias „Kurt Ostbahn“ beim ORF Burgenland „Musikmärz“

Politik würdigt soziales Engagement

„Willi Resetarits hat die österreichische Rock- und Pop-Szene geprägt wie kaum ein anderer Musiker. Er war aber nicht nur ein begnadeter Künstler, sondern hat sich mit seinem sozialen Engagement und seinem Einsatz für benachteiligte Menschen zum Gewissen der Republik Österreich entwickelt", so Doskozil in einer Aussendung. Am 2. Mai hätte Willi Resetarits von Landeshauptmann Doskozil gemeinsam mit seinem Bruder Lukas sowie Wolfgang Böck, Frank Hoffmann und Christian Kolonovits die höchste Landesauszeichnung, das Komturkreuz des Landes Burgenland, bekommen sollen. „Es ist bitter, dass sich das Burgenland nicht mehr offiziell bei ihm bedanken konnte", so Doskozil.

ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz würdigte Resetarits als Ausnahmepersönlichkeit im Bereich Kunst und Kultur. Menschlichkeit sei bei ihm immer an erster Stelle gestanden. Er sei bekannt für seinen Einsatz für die Volksgruppen gewesen. „Willi Resetarits hat SOS Mitmensch mitbegründet und er setzte sich beim Lichtermeer gegen Fremdenfeindlichkeit ein“, so Sagartz.

Tief betroffen zeigte sich auch der burgenländische Nationalratsabgeordnete und Volksgruppensprecher Nikolaus Berlakovich (ÖVP): „Ein großer Burgenländer mit einem großen Herzen ist nicht mehr.“

Mit Willi Resetarits gehe ein großartiger Musiker und engagierter Menschenrechtsaktivist aus dem Burgenland, sagte die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik. „Willi Resetarits war ein kluger Gesellschaftskritiker und konsequenter Menschenfreund. Er setzte sich stets für die Ärmsten der Gesellschaft ein“, so Petrik.

Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ) würdigte Willi Resetarits als einen ganz besonderen Menschen, der seine Wurzeln nie vergessen und sich immer für die Schwächeren in der Gesellschaft eingesetzt habe, so Dunst.

„Ein großer Freund und Kämpfer für Humanismus und Menschenrechte lebt nicht mehr. Die Weiterführung seines Engagements und seines zivilen Widerstandes ist uns eine Ehre und Verpflichtung“, hieß es von SOS-Mitmensch Burgenland.

Auch Bischof würdigt Resetarits

Der plötzliche Tod von Willi Resetarits hat auch die katholische Kirche „tief betroffen“ gemacht. Mit ihm verliere „das Burgenland, die Volksgruppe der Burgenlandkroaten und ganz Österreich eine Stimme, die nicht nur unvergleichlichen Melodien, sondern auch den Benachteiligten und Entrechteten unserer Gesellschaft Gehör verschaffte“, wird der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics von Kathpress zitiert.

Resetarits habe „in seiner facettenreichen musikalischen Karriere seinen Erfolg immer für sozial- und gesellschaftspolitische Projekte genützt“, so Zsifkovics. „Er blieb nicht, was schon viel gewesen wäre, der Musiker mit gesellschaftspolitischen Botschaften, sondern wirkte ganz konkret durch seine vielen sozialen Initiativen wie dem Wiener Integrationshaus.“

Große Erfolge als „Kurt Ostbahn“

Willi Resetarits alias „Kurt Ostbahn“ wurde am 21. Dezember 1948 im südburgenländischen Stinatz geboren. Der erste musikalische Durchbruch gelang ihm mit den Schmetterlingen. Zum Star wurde er aber erst durch die Kunstfigur „Kurt Ostbahn“ mit der er über Jahrzehnte zahlreiche Erfolge feierte. Am Sonntag verstarb Willi Resetarits im Alter von 73 Jahren – mehr dazu in Willi Resetarits alias „Ostbahn-Kurti“ ist tot.

Ehrenzeichenverleihung verschoben

Das Land Burgenland wollte am 2. Mai Willi Resetarits, seinen Bruder Lukas Resetarits sowie Christian Kolonovits und Frank Hoffmann mit dem Komturkeurz des Landes auszeichnen. Diese Ehrenzeichenverleihung wurde nun bis auf Weiteres verschoben.