Wer einen Wohnbaukredit aufnimmt, kann in der Regel zwischen einem Fix-Zinssatz oder einem variablen, also ungebundenen Zinssatz wählen. Der variable Zins ist grundsätzlich kostengünstiger, birgt aber das Risiko eines Anstiegs.
Schuldenberater rät zum Umstieg auf fixe Zinsen
Der burgenländische Bankenombudsmann und Schuldenberater Ernst Loos rät nun dazu, auf fixe Zinsen umzusteigen, damit man die nächsten zehn bis 15 Jahre Sicherheit habe. Denn dann wisse man genau, man habe diesen fixen Zinssatz zu bezahlen und es sollte nichts passieren. „Die Zinsen werden sicher steigen“, so Loos. Die Zinspolitik der letzten sechs Jahre werde sich sicher ändern.

Auch Könighofer rechnet mit steigenden Zinsen
Langfristig fixierte Darlehenszinsen sind seit Jahresbeginn allerdings schon deutlich gestiegen. Die variablen Zinsen sind von diesem Trend bisher weniger erfasst. Doch das werde sich ändern, sagte auch Raiffeisenlandesbank-Generaldirektor Rudolf Könighofer. Wer sich damals für die niedrigeren variablen Zinsen entschieden habe, sei bis jetzt gut gefahren, aber natürlich wäre es nicht schlecht, einen Teil oder auch alles zu binden und eine Zinsbindung einzugehen. Das sei jetzt, wo jeder davon ausgehe, dass die Zinsen steigen, sicher eine vernünftige Maßnahme, so Könighofer.

Sparbuch: Inflation frisst steigende Zinsen
Von den steigenden Zinsen profitieren werden Besitzer von Sparguthaben. Diese können bei der aktuellen Inflationsrate von fast sieben Prozent dem Geld praktisch beim Verschwinden zuschauen. Denn höhere Preise bedeuten weniger Kaufkraft. Wer zum Beispiel 30.000 Euro auf der hohen Kante hat, verliert derzeit innerhalb eines Jahres faktisch mehr als 2.000 Euro. Selbst wenn die Zinswende kommt, rechnen Experten damit, dass die Sparbuchzinsen weiterhin unter der Inflationsrate liegen werden. Das Geld auf dem Sparbuch wird also trotz höherer Zinsen mit der Zeit weniger wert.
Keine einfachen Antworten
Auf die Frage, wie man das Geld möglichst sicher veranlagen kann, gibt es keine einfache Antwort. Dem Kunden müsse klar sein, dass es nichts anderes als eine Beratung gebe, egal ob man jetzt in Immobilien investiere, ob man sein Haus renoviere oder ob man Sachwerte wie Gold und Aktien kaufe, so Könighofer. Der Bankchef sieht jedenfalls Handlungsbedarf bei Kunden, die große Beträge nur auf dem Sparbuch liegen haben.
Auch Bankenombudsmann und Schuldenberater Loos rät zu Alternativen: Man könne in den Wertpapier- und Fondsbereich gehen, sollte aber mit dem Betreuer das Risiko besprechen. Derzeit seien ethische Fonds und alles, was mit Energie zusammenhänge, sehr beliebt. Man müsse sich aber bewusst sein, dass man dabei eine Laufzeit von mindestens fünf Jahre in Betracht ziehen müsse. Unter dieser Zeit könne es durch die Kursschwankungen passieren, dass man sogar etwas verliere.