Man müsse einfach den Charme eines alten Hauses erkennen können und sich daran erfreuen, meinte Architekt Gerhard Garstenauer. Unter den drei preisgekrönten Streckhöfen ist das Anwesen von Walter Erdelitsch in Unterpullendorf. Vom Hauptwohnsitz Wien aus nützt er das liebevoll sanierte Gebäude mit seiner Familie als Wochenend- und Feriendominzil.
„Ich finde es sehr schade, dass viele junge Burgenländer, die zu solchen Häusern kommen, als erstes den Bagger assoziieren. Ich habe mich über die Anerkennung durch den Preis gefreut, weil das doch auch eine Vorbildwirkung hat“, so Erdelitsch.
Keine Furcht vor altem Gemäuer
Schmale, niedrige Räume, aneinandergereihte Durchgangszimmer – wohnen im Streckhof, das muss man natürlich mögen. „Man muss das Gebäude so nehmen wie es ist. Es ist ein Gebäude mit geringen Raumhöhen- oft nur mit einer Raumbreite von vier Metern. Man muss dem Gebäude gehorchen“, so Garstenauer.
Auch der zweite Anerkennungspreis geht an einen von Architekt Gerhard Garstenauer sanierten Streckhof. In Großmutschen (Bezirk Oberpullendorf) wohnt ein Bauherr nun ganz modern im alten Gemäuer. Ein Wagnis ist die Revitalisierung eines historischen Gebäudes allemal. „Man sollte sich nie fürchten. Es ist auch schön, wenn es ein Abenteuer gibt“, so Garstenauer.
Ferienapartments im Streckhof
Lust auf ein Abenteuer hatte Patricia Oehner, die Besitzerin des Siegerprojekts – der Tschardakenhof in Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf) ist ein herausragendes Beispiel für eine gelungene Sanierung. Viele Freunde hätten gefragt, warum sie sich das antun würde – Denkmalschutz, altes Haus und so weiter, meinte Oehner.
Unter Aufsicht des Bundesdenkmalamts schuf Oehner fünf komfortable Ferienapartments. Diese bieten eine gute Gelegenheit das pannonische Wohnen im alten Streckhof auszuprobieren.