In einer Dekorationswerkstätte in Wien entsteht derzeit die Kulisse für Nabucco. Was noch wie eine riesige Styropor-Verpackung aussieht, wird später eine Felsenlandschaft, in der die Oper Nabucco spielt. „Du kannst etwas designen, aber dann liegt es an den Bildhauern, es zu verwirklichen“, erklärte Demiris bei einem Besuch in der Werkstätte. Es sehe sehr gut aus, was den Maßstab, die Details und die Oberflächengestaltung angehe. Er sei wirklich begeistert, so der Bühnenbildner.
So viel Vorarbeit wie möglich in der Werkstatt
Bei Demiris’Besuch war in der Dekorationswerkstätte der Mittelteil der Bühne aufgebaut: 1:1 mit Stahlgerüsten, tonnenweise Holz und Styropor. Man versuche so viel wie möglich in der Werkstatt vorzubereiten, damit man nicht zu viel Zeit im Steinbruch brauche, sagte der Geschäftsführer von Winter Art Service, Christopher Winter. Man habe zum einen nicht sehr viel Zeit, denn man wolle möglichst bald zu proben beginnen und zum anderen sei man dann nicht von der Witterung abhängig. In der Werkstatt sei es einfach sicherer, da könne man die Zeitpläne besser einhalten und sich auch besser mit dem Bühnenbildner abstimmen.
Demiris: „Das Bühnenbild ist der Steinbruch“
Demiris entwarf die Bühne schon im Februar des Vorjahres. Sie soll die Landschaft widerspiegeln: „Das Bühnenbild ist der Steinbruch. Wir wollen, dass das Publikum, wenn es in den Steinbruch kommt und auf den Beginn der Aufführung wartet, getäuscht wird. Es soll den Eindruck haben, dass nicht viel los ist. Wir wollen etwas schaffen, das anfangs sehr dezent ist und sich im Laufe der Aufführung entfaltet.“
Tausende Arbeitstunden
Es ist ein Bühnenbild, in dem die Darstellenden und die Kostüme wirken sollen, aber auch Raum ist für Lichtprojektionen. Technik und Design bei der Planung in Einklang zu bringen, ist aufwendig. Insgesamt werde man sicher rund 1.000 Stunden zeichnen, sagte Planungsleiter Florian Persche: „Das ist jetzt zeichnen, nur damit das Ganze dann in der Werkstatt auch noch gebaut wird. Die brauchen noch einmal einige tausend Stunden mehr.“
Bühnenteile werden im Steinbruch zusammengesetzt
Ab Ende April kommt die Dekoration dann nach St. Margarethen in den Steinbruch. Das schaue dann wie ein riesengroßes Puzzle aus, bei dem die Einzelteile dann im Steinbruch nur mehr zusammengefügt, nachgemalt und entsprechend verklebt werden, damit alles witterungsbeständig sei, sagte der technische Leiter der Oper im Steinbruch, Edi Edelhofer.