Veranstaltung zum Internationalen Roma-Tag im Parlament
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Chronik

Diskussion über Roma-Strategie 2030

Der Internationale Tag der Roma am 8. April rückt die Volksgruppe jedes Jahr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Im Parlament fand dazu eine Podiumsdiskussion statt, bei der es um die Roma-Strategie 2030 und um eine weitere Verbesserung der Lage der Roma in Österreich ging.

Roma und Sinti sind in Österreich nach wie vor Diskriminierung ausgesetzt, „Antiziganismus“, also rassistisches Verhalten gegenüber der Volksgruppe der Roma und Sinti, ist immer noch vorhanden. Hier müsse das Bewusstsein der Gesamtgesellschaft geändert werden, sagte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka: „Junge, gebildete Menschen haben einfach weniger Vorurteile. Und es braucht auch hier die Verankerung in den Schulbüchern. Es braucht die Verankerung in der Diskussion, in der Lehrerschaft.“

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Gärtner-Horvath: Im Bildungsbereich mehr tun

Die Roma-Strategie 2030 sei die Fortführung der Roma-Strategie 2020, allerdings mit konkreten Maßnahmen, erklärte der Vorsitzende des Volksgruppenbeirates der Roma, Emmerich Gärtner-Horvath: „Es muss mehr im Bildungsbereich gemacht werden.“ Das betreffe aber nicht nur die Roma-Community, sondern auch die Mehrheitsbevölkerung. Da sei auch der Bildungsminister in Österreich gefragt. Dabei geht es zum Beispiel um geeignetes Unterrichtsmaterial oder Projekte für das Lehrpersonal.

Auch das in Wien geplante zentrale Mahnmal für ermordete Roma und Sinti in der NS-Zeit war Thema der Veranstaltung. Dazu wurde ein gemeinsames Positionspapier der Vereine an Nationalratspräsident Sobotka übergeben – mehr dazu in Forderung nach Genozidmahnmal für Roma und Sinti.

ÖVP: Fester Bestandteil der burgenländischen Identität

Die Volksgruppe der Roma und Sinti sei fester Bestandteil der burgenländischen Identität, betonten ÖVP-Landesvolksgruppensprecher Patrik Fazekas und der Zweite Landtagspräsident Georg Rosner anlässlich des Internationalen Tages der Roma. Die Stärkung und Integration der Volksgruppe in der Gesellschaft sei wichtige Aufgabe der Politik. Toleranz zu leben, sei heute wichtiger denn je, meinte auch ÖVP-Volksgruppensprecher Nikolaus Berlakovich bei der Festveranstaltung im Parlament.

Dunst: Noch weitere Anstrengungen notwendig

In den vergangenen drei Jahrzehnten habe sich im Bereich der Chancengleichheit einiges getan, es bedürfe jedoch weiterer Anstrengungen, um gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle Roma sicherzustellen, meinte Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ). Am internationalen Tag der Roma gelte es, der Vergangenheit zu gedenken und die Demokratie sowie das friedliche Leben miteinander hochzuhalten.