Leiter der Agrarabteilung Zagreb Josip Kraljickovic, Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich, Otto Prieler
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Landwirtschaft

Bio: Landwirtschaftskammer berät Kroatien

In Kroatien steigt die Nachfrage nach Lebensmitteln aus biologischer Landwirtschaft stetig. Nur im Land selbst werden viel zu wenig Bioprodukte erzeugt. Das soll sich in den kommenden Jahren ändern. Mit Hilfe von der Beratern der burgenländischen Landwirtschaftskammer.

Die Böden rund um Zagreb sind fruchtbar und werden intensiv genutzt. Die Landwirtschaft in Kroatien ist so wie bei uns meist kleinbäuerlich strukturiert. Nun will Kroatien den Biolandbau forcieren und wandte sich deshalb an Berater der burgenländischen Landwirtschaftskammer. Kroatische Agrarvertreter und Bauern waren beispielsweise bereits voriges Jahr zu Besuch auf den Biofeldtagen in Donnerskirchen.

Nachfrage an Bioprodukten steigt

In Kroatien steigt die Nachfrage nach Bioprodukten stetig. Der Bioanteil der kroatischen Landwirtschaft liegt gerade einmal bei drei Prozent. Das soll sich ändern und zwar mit Know-how aus dem Burgenland. So wurden nun Ausbildungsseminare von burgenländischen Bioberatern in Zagreb abgehalten, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich.

„Wir sind eingeladen, ein Projekt zu machen, um hier zur biologischen Landwirtschaft zu beraten und die Kroaten dabei zu unterstützen. Sie wollen von unserer reichhaltigen Erfahrung profitieren, denn das Burgenland ist eine Bio-Topregion mit 38 Prozent biologischer Landwirtschaft sind wir an der Spitze in Europa. Ich würde mir wünschen, dass wir diese Wertschätzung auch im Burgenland erfahren würden, was die Bioberatung anlangt“, so Berlakovich.

Acker in Kroatien
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Kroatien möchte den Bioanteil in der Landwirtschaft steigern

Beratungsvertrag unterzeichnet

Von großem Vorteil ist, dass viele Berater und Biolandwirte bei uns kroatisch sprechen. Die kroatischen Bauernvertreter schätzen einerseits die Erfahrungen der burgenländischen Berater, vor allem aber auch ihre Kroatischkenntnisse, sagte der Leiter der Agrarabteilung Zagreb Josip Kraljickovic. „Wir haben uns als Partner die Besten ausgesucht und emotional sind wir mit den Burgenlandkroaten sehr verbunden. Das ist ein Ansporn. Weiters liegt das Burgenland in der Nähe. Das Potenzial der Burgenländer wollen wir nutzen“, so Kraljickovic.

„Es kommt gut an, wenn Kroaten, die vor vielen hundert Jahren nach Mitteleuropa ausgezogen sind – jetzt hier zusammen arbeiten. Das hat schon einen großen Vorteil. Und das Burgenland kann sich schon herzeigen mit seiner Bioproduktion“, so der österreichische Botschafter in Kroatien Markus Wuketich. Die Zusammenarbeit soll in den kommenden Jahren vertieft werden. Deshalb wurde nun in Zagreb ein Beratungsvertrag unterzeichnet.