Photovoltaik Module
Pixabay
Pixabay
Wirtschaft

Photovoltaik: Aufhebung der 20kwp-Grenze für Anschluss

Die Energie Burgenland präsentierte am Dienstag gemeinsam mit den Grünen weitere Schritte in Richtung Energieunabhängigkeit. Die Einspeisungsgrenze wurde aufgehoben.

In acht Jahren will das Burgenland energieautark und klimaneutral sein. Laut Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzenden der Energie Burgenland, müsse das Energiesystem neu gedacht werden. Künftig soll der Verbraucher gleichzeitig Strom-Erzeuger sein.

„Bisher war es so, dass wir große Erzeugungsanlagen hatten. Der Strom ist von den Erzeugungsanlagen zum Verbrauchern geflossen. Das System drehen wir jetzt um. Jetzt ist auch der Verbraucher ein Erzeuger“, so Sharma. Mit privaten Photovoltaikanlagen könne jeder unter gewissen Bedingungen zum Stromproduzenten werden und gleichzeitig Stromkosten sparen. Das System würde dadurch deutlich komplexer werden, so Sharma. Bis 2030 will man deshalb rund 600 Millionen Euro in die Netzinfrastruktur investieren.

Petrik: Man wird Teil der Energiewende

Die Energie Burgenland präsentiert diese Maßnahmen am Dienstag gemeinsam mit den Grünen. Laut Grünen-Landesprecherin Regina Petrik gäbe es zahlreiche Anfragen von Gewerbe- und Landwirtschaftsbetrieben, die Strom von ihren Dächern ins Netz einspeisen wollen.

Stephan Sharma Regina Petrik Wolfgang Trimmel
ORF
Stephan Sharma, Regina Petrik, Wolfgang Trimmel

Dafür habe man nun gemeinsam eine Änderung erreicht: Die Einspeisungsgrenze ist gefallen, jeder könne nun Teil der Energiewende werden. Der Produktionsüberschuss werde ins Netz eingespeist, bei der Gefahr einer Überlastung werde die Einspeisung gedrosselt oder abgedreht"Es ist jetzt möglich, dass auch Betreiber und Betreiberinnen von Anlagen die mehr als 20kwp-Spitzenleistung erbringen, hier einen Anschlussvertrag mit der Energie Burgenland abschließen können. Das zeigt eines: Diejenige, die jetzt aufatmen können, und sich auf ihre Netzverträge freuen, auch Teil dieser Energiewende werden", so Petrik.

Der Prozess für die Umsetzung sei sehr einfach, verwies Netz-Burgenland-Geschäftsführer Wolfgang Trimmel auf entsprechende Infos auf der Homepage. Die Anlage sollte stark auf den Eigenverbrauch ausgelegt sein, auch Speicher könnten angedacht werden, empfiehlt Trimmel.

ÖVP: „Späte Einsicht“ bei der Energie Burgenland

Die ÖVP spricht in einer Reaktion von „später Einsicht" bei der Energie Burgenland. „Die 20kWp-Grenze für den Anschluss im Burgenland war rechtlich niemals gedeckt. Nachdem zahlreiche Projektwerber die Schlichtungsstelle der E-Control aktiviert haben, zeigt die Energie Burgenland spät aber doch Einsicht“, so Klubobmann Markus Ulram. Er wirft den Grünen vor, sich „für diese Konzern-Propaganda vor den Karren spannen lassen“ zu haben.