Holz, Pressspannplatten, Schrauben – alles wird teurer. Die Preise steigen im Wochenrhythmus. Die Holzbaufirmen können das nur teilweise ihren Kunden weiterverrechnen, sagte der Unternehmer Franz Gollubits. Bei älteren Aufträgen muss er die höheren Kosten tragen. „Teilweise haben wir das Problem, dass wir Aufträge schon voriges Jahr abgeschlossen haben und die jetzt erst zu Verbauen sind. Da ist momentan nicht viel zu verdienen, wenn man teilweise 30 bis 40 Prozent draufzahlen muss“, so der Holzbauunternehmer.

Große Nachfrage nach Holz in USA und China
Hauptverantwortlich für die Kostenexplosion sei die große Nachfrage nach Holz in den USA und in China. Mit rund 50 Mitarbeitern baut Gollubits hauptsächlich Wohnblöcke und Reihenhäuser für Genossenschaften, aber auch Hallen und Einfamilienhäuser. Die stark steigenden Preise lassen Neukunden zögern. " Wir merken es schon bei den Kunden. Erstens haben schon drei oder vier Privatkunden abgesagt. Beim Siedlungsbau oder Wohnungsbau kommen momentan sehr wenig Ausschreibungen herein", sagte Gollubits.

„Auf neue Situation einstellen“
Bei der Holzbaufirma Kast in Gols (Bezirk Neusiedl am See) ein ähnliches Bild. Dieses Unternehmen wird von steigenden Rohstoffpreisen und von Lieferengpässen getroffen. Sibirische Lärche ist wegen der Ukraine-Krise zur Mangelware geworden. Dämmstoffe und Putzträgerplatten lagerte der Unternehmer Gerhard Kast auf Vorrat ein. Er vertritt als Innungsmeister rund 100 Firmen im Burgenland. Sie haben in den vergangenen Jahren vom Holzbauboom profitiert und stellen sich jetzt auf harte Zeiten ein.
„Ich denke, dass die meisten Firmen die Situation überleben werden. Man muss sich auf die neue Situation einstellen und rechtzeitig eventuell Personal abbauen, um eine gute Auslastung und irgendwie eine Gewinnsituation zu erzielen“, so Kast. Dass auch die Massivbaufirmen von Preissteigerungen und Lieferengpässen betroffen sind, ist ein schwacher Trost.