Premier Viktor Orban regiert mit seiner Fidesz und mit den Christdemokraten seit mittlerweile zwölf Jahren mit einer Zweidrittelmehrheit. Orban will die Fortführung seiner bisherigen, teils heftig umstrittenen, Politik. Gegen die Regierung stellt sich zum ersten Mal eine geeinte Opposition. Ihr Spitzenkandidat ist der parteilose Peter Marki-Zay, ein Bürgermeister aus Südungarn.

Frieden als Wahlkampfthema
Die ursprünglichen Wahlthemen der Opposition, wie etwa der steuerfreie Mindestlohn, die Aufklärung von Korruptionsfällen sowie mehr Geld für Bildung und Gesundheit wurden vom Krieg zwischen Russland und der Ukraine völlig überlagert. Seit Wochen ist die Hauptbotschaft beider Seiten der Frieden. Die Regierung verspricht den Krieg von Ungarn fern zu halten und die Energieversorgung aufrecht zu erhalten. Die Opposition kritisiert dagegen Ungarns enge Beziehungen zu Russland und fordert eine Wende Richtung Westen.
Laut Umfragen könnte es zu einem erneuten Sieg der Regierungsparteien kommen, das Rennen dürfte aber knapper denn je sein, die Stimmen der Unentschlossenen könnten letztlich ausschlaggebend sein. Die Wahllokale sind am Sonntag zwischen 6.00 Uhr und 19.00 Uhr geöffnet, aber auch in der ungarischen Botschaft in Wien dürfen mehr als 2.000 Auslandsungarn ihre Stimmen abgeben. Die ersten Ergebnisse werden am späten Sonntagabend erwartet.