Farhad Hashimi
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Sport

Vom Flüchtling zum Nachwuchsfussballer

Der 14-jährige Afghane Farhad Hashimi kam 2015 aus dem Iran nach Österreich. Über Umwege landete er als Pflegekind bei dem Obmann der „Güssing/Jennersdorf Blackbirds“ Karl Baldauf und seiner Lebensgefährtin Gabriela Feuchtl in Maria Bild. Im Herbst geht er nun in die Fussballakademie der Admira in Mödling.

Farhad Hashimi trainiert unter anderem in der Fussball-Landesauswahl der U13/U14. Sein Stammverein ist der Güssinger Sportverein. Er ist ein guter Schüler und hat lange Tage. Bis 13.45 Uhr ist er in der Schule, dann kommt er nach Hause, ruht sich aus und dann geht es weiter zum Training.

2015 nach Österreich gekommen

Farhads Weg bis hierhin war ein ereignisreicher. Er kam als unbegleiteter Minderjähriger im Rahmen der Flüchtlingskrise 2015 aus dem Iran nach Österreich. Seine Stationen gingen immer weiter in den Landessüden. Seit gut drei Jahren lebt er bei seiner Pflegefamilie in Maria Bild – bei Karl Baldauf- Obmann bei den „Güssing/Jennersdorf Blackbirds“ und seiner Lebensgefährtin Gabriela Feuchtl.

Karl Baldauf, Farhad Hashimi, Gabriela Feuchtl
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Farhad Hashimi mit seinen Pflegeeltern Karl Baldauf und Gabriela Feuchtl

Er lernte seine Pflegefamilie durch Basketball kennen, denn Farhads Bruder spielte schon bei dem Verein. Farhad spielte Basketball und Fußball- gab dann aber dem Fussball den Vorzug. „Er weiß, was er will. Er ist auch in der Schule recht brav, ein ausgezeichneter Schüler“, so sein Pflegevater Karl Baldauf. Einige Bundesligaklubs mit Akademien hatten Interesse.

Farhad Hashimi, Alexander Kern (LAZ)
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Farhad Hashimi beim Training mit LAZ-Trainer Alexander Kern

Admira-Akademie ab Herbst

Jetzt sind die Weichen in Richtung Admira-Akademie gestellt – wo er ab Herbst ist. Für die Admira-Akademie habe er sich entschlossen, weil dort alles sehr nahe beieinander liegt und er von der Schule zur Akademie nur kurze Distanzen habe – außerdem seien alle Spieler sehr sympathisch gewesen, so Farhad. „Er kommt immer mit einem Lachen zum Training und geht mit einem Lachen. Das ist ein Attribut – neben all den technischen und taktischen Fähigkeiten. Er ist vom hinteren Mittelfeld bis an die Spitze einsetzbar“, beschreibt ihn Alexander Kern, Trainer im Landesverbandsausbildungszentrum (LAZ).

Farhad Hashimi über seine Ziele

„Verdanke ihnen alles“

Seinen Pflegeeltern und ihren Kindern ist Farhad Hashimi sehr dankbar. „Ich verdanke ihnen alles. Diese Möglichkeiten hätte ich woanders nicht haben können, bin ich mir sicher – auch in die Akademie zu kommen, weil sie fahren mich überall hin“, zeigte sich Farhad dankbar. Sein Bruder sei nie in die Schule gegangen und habe hier in Österreich seinen Schulabschluss gemacht, so Baldauf – Farhad könne man hier etwas bieten, was woanders nicht möglich sei.

Für seine Zukunft hier in Österreich hat Farhad Pläne. Er möchte die Schule fertigmachen, um später einen guten Job zu bekommen – und natürlich habe er auch das Ziel Fussballprofi zu werden.