In den Wintern der vergangenen Jahre gab es bei den Bienenvölkern oft Ausfälle von bis zu 50 Prozent. Davon sei man heuer weit entfernt, sagte der Obmann des Landesverbandes der burgenländischen Bienenzuchtvereine, Herbert Grafl. Die Wintersterblichkeit werde sich ungefähr zwischen zehn und 15 Prozent bewegen. Aber das sei nicht tragisch. Die guten Zahlen erklärt sich Grafl damit, dass man die Varroamilbe im Griff habe, der Winter nicht so streng gewesen sei und die Imkerinnen und Imker geschulter seien.
Mehr als 700 Imkerinnen und Imker
Die Imkerei hat in den vergangenen Jahren viel an Image gewonnen. Immer mehr junge Frauen und Männer steigen in die Imkerei ein. Landesweit gibt es bereits mehr als 700 Imkerinnen und Imker. Auch in den Schulen sind die Bienen ein Thema – zum Beispiel in der Mittelschule Schattendorf. Als Ökolog-Schule wolle man die Kinder auch zur Nachhaltigkeit anhalten, sagte Direktorin Petra Leitgeb. Daher versuche man jetzt, über das ganze Schuljahr hinweg die Imkerei zu beobachten und mitzuerleben. Die Vision sei es, einen eigenen Schulhonig herzustellen und Kinder auch für die Imkerei zu gewinnen.

Gefragtes Produkt
Seit wenigen Jahren kommen auch immer mehr Wanderimker aus den benachbarten Bundesländern mit ihren Bienen ins Burgenland. Das liege am milden pannonischen Klima, erklärte Grafl. Dafür kämen die Wanderimker entweder zum Überwintern oder um eine Tracht-Ausnützung zu haben. Die Wanderimker sollten gewisse Vorschriften einhalten. So müssen sie Seuchen-Freiheit nachweisen, sich eine Bestätigung vom Grundstückseigentümer holen und sich bei der Gemeinde melden. Grafl appellierte an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, das auch zu überprüfen.
Absatzprobleme gebe es bei Honig aktuell nicht, so der Obmann des Landesverbandes der burgenländischen Bienenzuchtvereine. Hobby-Imker würden ihre Produkte meist ab Hof verkaufen, Erwerbsimker würden an Großhändler verkaufen.