Eisenstadt ist mit rund 15.000 Einwohnern die kleinste Landeshauptstadt Österreichs und fühlt sich wohl in dieser Rolle. Obwohl die Stadt als Wohnort attraktiv ist, hat man sich bewusst nur für ein mäßiges Wachstum entschieden. Zurzeit gibt es für einen Großteil des Stadtgebiets sogar eine Bausperre – mehr dazu in Eisenstadt verhängt begrenzte Bausperre.
Charakter der Stadt erhalten
Der Mix aus Urbanität und ländlichem Charakter soll auch für kommende Generationen erhalten bleiben. Das ist eine der Grundintentionen des Stadtentwicklungsplans „STEP 2030“. Die Siedlungsgrenzen der Stadt sind fixiert, nun soll ein neuer Bauzonenplan festlegen, in welchem Stadtteil welche Bebauungsformen möglich sind.
Keine Riesen-Wohnanlagen in Einfamilienhaus-Gebiete
Die bestehenden Einfamilienhaus-Gebiete sollten auch weiterhin als solche bestehen bleiben, erklärte der Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP). Man wolle keine Verdichtung innerhalb dieser Gebiete haben. Auf der anderen Seite gebe es Gebiete, die schon immer auch als Verdichtungsgebiete vorgesehen gewesen seien, wie zum Beispiel im Bereich der Kirchäcker, wo ja auch gerade gebaut werde.
Man wolle nicht mitten in Einfamilienhaus-Gebieten Immobilienprojekte mit 17 Wohneinheiten, erläuterte auch der externe Projektleiter des STEP 2030, Thomas Knoll. Das sei nicht das Ziel der Stadtplanung und das wolle man durch den Bauzonenplan verhindern. Vorsichtig wolle man auch dort sein, wo es um hohe Baudenkmal-Qualität gehe, wo es um die Innenstadt gehe. Gleichzeitig wolle man aber auch Urbanitätsakzente setzen, zum Beispiel im Bereich des Bahnhofs Eisenstadt.

Rege Bürgerbeteiligung
Ziel ist es auch, Grünflächen zu bewahren oder neu zu schaffen. So entstehen zum Beispiel im Gebiet Kirchäcker Ost derzeit nicht nur neue Wohnungen, sondern auch ein neuer Stadtpark. Neben Fragen der Bebauung geht es im STEP 2030 um Themen wie Mobilität, Wirtschaft und Freizeiteinrichtungen. Auch die Eisenstädterinnen und Eisenstädter haben ihre Ideen und Wünsche eingebracht. Mehr als 400 Bürgerinnen und Bürger hätten sich in Workshops, bei Grätzel-Spaziergängen und anderen Veranstaltungen aktiv beteiligt, so Steiner. Bei einer Umfrage unter allen Haushalten seien 1.200 Fragebögen zurückgekommen.
Elisabeth Metzger ist eine von den Bürgerinnen, die sich einbrachten. Eisenstadt sei ihre Heimatstadt und deswegen sei sie interessiert daran, wie sich die Stadt entwickle und wie sie in Zukunft ausschauen werde. Der Grundsatzbeschluss für den neuen Bauzonenplan soll im Mai im Eisenstädter Gemeinderat gefasst werden.