Coronavirus-Intensivstation
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Coronavirus

Angespannte Lage in Spitälern und Pflegeheimen

In den burgenländischen Spitälern und Pflegeheimen herrscht coronabedingt eine angespannte Lage. Sowohl in den Häusern der KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten GmbH) als auch im Eisenstädter Krankenhaus der Barmherzigen Brüder sind rund elf Prozent des Personals durch Krankenstände ausgefallen.

Im Burgenland wurden laut Koordinationsstab Coronavirus von Freitag auf Samstag 1.677 Neuinfektionen verzeichnet. 127 Erkrankte befinden sich aktuell in Spitalsbehandlung, 13 davon auf der Intensivstation – mehr dazu in 1.667 Neuinfektionen. Seit den Öffnungsschritten ist die Tendenz stark steigend, erklärte Leo Szemeliker, Kommunikation Burgenland GmbH. Man bewege sich in der Omikron-Welle zwar auf einer etwas anderen Ebene als in der Delta-Welle, die Belastung für das Personal sei aber nicht geringer.

Planbare Operationen werden abgesagt

Akute und dringende Fälle würden natürlich operiert, planbare Eingriffe werden aber bereits abgesagt. Auch die Terminambulanzen werden reduziert und Bettenstationen mussten schon geschlossen werden. „Es ist derzeit schwierig, Dienste zu besetzen. Teilweise wird Personal aus dem Urlaub zurückgeholt. Es ist eine durchaus angespannte Lage“, so Szemeliker, der an die Bevölkerung appellierte, die Hygienemaßnahmen einzuhalten und Masken zu tragen.

KH Eisenstadt: Elf Prozent der Mitarbeiter im Krankenstand

Auch aus dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Landeshauptstadt sind die Personalkapazitäten laut Sprecherin Carla Schmirl „aufs Äußerste“ angespannt. Derzeit sind hier ebenfalls elf Prozent der Mitarbeiter aus allen Berufsgruppen im Krankenstand. Dies erfordere fast stündliches Steuern und Planen aufgrund sich ändernder Gegebenheiten und von den Mitarbeitern eine gehörige Portion Flexibilität.

Pflegeheim in Eisenstadt
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Pflegeheim in Eisenstadt

Schwierige Dienstplangestaltung in Pflegeheimen

Auch in den Pflege- und Altenheimen ist die Personalsituation aufgrund der aktuellen Lage angespannt, sagt Pflegedienstleiterin Lydia Fleischhacker vom Haus St. Martin in Eisenstadt: „Wir haben jeden Tag die Herausforderung, dass wir den Dienstplan neu gestalten müssen, unsere Mitarbeiter müssen sehr flexibel sein derzeit. Und immer wieder einspringen, Zusatzdienste machen, Mehrstunden machen, damit wir den Betrieb aufrecht erhalten können.“

Um die angespannte Personalsituation zu entschärfen, soll die Quarantänepflicht für Erkrankte im Gesundheitsbereich gelockert werden, kündigte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) Freitagabend ant, wie diese Regelung genau aussehen soll, ist allerdings noch nicht klar.

Notfallplan: Mitarbeiter aus dem Ruhestand holen

Besonders im Pflegeheim in Neudörfl (Bez. Mattersburg) ist die Lage angespannt, hier sind rund 20 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Quarantäne. Noch stemmt das Personal die Arbeit, dennoch gibt es Pläne falls es nicht mehr geht.

„Die nächsten Schritte für uns wären, dass wir anderes Personal der sozialen Dienste in die Pflege rekrutieren müssen. Und das wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ruhestand, aus der Pension holen müssen, diese Vorbereitungen haben wir schon getroffen. Aber aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass es nicht notwendig sein wird“, sagt Geschäftsführer Johnnes Zsifkovits.