Kurz nach 17.30 Uhr verlässt der letzte Zug den Bahnhof Eisenstadt, dann müssen Bahnfahrer bis 6.00 Uhr auf den Bus umsteigen. „Der Schienenersatzverkehr auf dieser Strecke ist leider notwendig, da wir aufgrund der Coronapandemie zu wenige Fahrdienstleiter in diesem Bereich zur Verfügung haben, um eben auch die Dienstzeiten entsprechend abdecken zu können“, erklärt Christopher Seif, Pressesprecher der ÖBB.

Busse langsamer als Züge
Eigentlich ist der Bahnhof rund um die Uhr besetzt, aufgrund der Personalausfälle, ist es derzeit aber nur möglich, den Tagesdienst zu besetzen. Andere Mitarbeiter in Eisenstadt einzusetzen, ist nicht möglich. Somit bleibt nur der Umstieg auf den Bus. Doch damit sind oft Probleme verbunden, denn die Busse sind nicht so schnell wie die Züge.
„Bei gutem Rückenwind wird vielleicht der Anschlusszug um 5.42 Uhr in Wulkaprodersdorf erreicht, sonst muss man dort wieder 15 Minuten warten, auf den nächsten Zug, der halbwegs schnell in Wien ist. Das heißt, ich verliere täglich eine halbe Stunde Arbeitszeit, die mir niemand ersetzt“, sagt etwa eine Pendlerin.
Schienenersatzverkehr bis Samstag
Das Problem ist Seif bewusst: „Der Zug fährt natürlich seine im Fahrplan fesgeschriebene Zeit, der hat natürlich kein Problem diese einzuhalten. Beim Bus ist es natürlich so, dass der vom Fluss des Straßenverkehrs abhängig ist – und da kann es natürlich zu Verzögerungen kommen.“
Nach derzeitigem Stand soll der Schienenersatzverkehr noch bis inklusive Samstag aufrecht bleiben. Danach sollten alle Züge wieder planmäßig fahren – vorausgesetzt es kommt nicht zu weiteren Coronainfektionen. Die Strecken der Raaberbahn Deutschkreutz-Sopron-Wulkaprodersdorf-Wien Hauptbahnhof und Neusiedl-Pamhagen sind weiterhin voll im Betrieb, sagt Generaldirektor-Stellvertreterin Hana Dellemann von der Raaberbahn.