Gasflamme
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Wirtschaft

Teures Gas – Umstieg auf alternative Systeme

Neben den Treibstoff-Preisen steigen auch die Gas-Preise durch den Ukraine-Krieg derzeit stark an. Das heißt, dass vor allem Heizen mit Gas deutlich teurer wird. Viele wollen jetzt das teure Gasproblem durch alternative Heizsysteme lösen.

Sowohl bei den Herstellern als auch bei den Planern bis hin zu den ausführenden Firmen sei viel Expertise und Erfahrung vorhanden, deshalb sei jetzt ein guter Zeitpunkt, um auf erneuerbare Energien umzusteigen, sagt Werner Stutterecker, Energie-Experte von der Fachhochschule Burgenland.

Photovoltaik-Anlage
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In Kombination mit einer Photovoltaikanlage, kann sich eine Wärmepumpe lohnen

Im Trend: Wärmepumpe

Vor allem die Wärmepumpe sei eine Alternative, die derzeit im Trend liege. „Das ist eine Maschine, die mit Strom betrieben wird und dahinter steckt ein sehr effizienter technischer Prozess, der jetzt die Energie aus der Umwelt auf ein gewisses Temperaturniveau hebt, damit wir es dann für das Heizen und für das Warmwasser nützen können“, erklärt Stutterecker. Besonders in Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann sich eine Wärmepumpe lohnen.

Ergänzung zu bestehendem System: Solarenergie

Eine Ergänzung zu einem bestehenden Heizsystem ist vor allem Solarenergie. „Solarthermie könnte man verwenden oder um zumindest teilweise auch Räume zu heizen. Funktioniert so, dass Wasser zum Beispiel durch Solarthermiekollektoren gepumpt wird und durch Sonnenergie erwärmt wird und das dann eben zur Nutzung zur Verfügung steht“, so der Experte.

Heizen mit Biomasse

Auch heizen mit Biomasse kann eine Alternative zu Gas sein. „Da gibt es jetzt mehrere Möglichkeiten – zum Beispiel gibt es im Burgenland Fernwärmenetze, die mit Biomasse mit Holz betrieben werden. Beziehungsweise gibt es auch die Möglichkeit Scheidholz oder Pellets zu verbrennen. Das heißt, man hat einen Biomasse-Kessel, in dem man das Holz verbrennt, dadurch entsteht Wärme und diese Wärme kann dann zum Heizen genützt werden“, so Stutterecker.

Pellets
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Holzpellets werden in einem Biomasse-Kessel verbrannt, die Wärme kann zum Heizen genützt werden

Experten raten zu Umstieg, trotz hoher Investitionskosten

Auch wenn mit alternativen Energieträgern hohe Investitonskosten verbunden sind, lohnt sich laut dem Experten der Umstieg. „Das zahlt sich auf jeden Fall aus, auch wenn man nicht an die eigenen Kosten denkt, sondern vor allem an die Kosten, die uns der Klimawandel einmal bringen wird“, sagt Stutterecker.

Rechtzeitig an Umstieg denken

Gernell gilt zuerst dämmen, dann heizen. Denn mit einer guten Dämmung kann man bereits viel Geld sparen. Wer über einen Umstieg nachdenkt, sollte möglichst zeitnah damit anfangen, um rechtzeitig für den nächsten Winter nicht mehr vom Gas abhängig zu sein.