Der 20-jährige Florian Neubauer begann im Jänner den Zivildienst im Kindergarten Oberwart. Der Kindergarten besteht seit 1956 – und noch nie war ein Mann Mitglied des Teams. Neubauer wollte das ändern: „Ich bin 20 Jahre alt, habe selbst noch keine Kinder, deswegen hat es mich gefreut, dass ich so viele auf einmal sehe.“
Kinder waren schnell begeistert
Seine Aufgaben sind vielfältig – er springt dort ein, wo man ihn braucht. Zum Beispiel beim Küchendienst, er unterstützt bei administrativen Tätigkeiten und beschäftigt sich viel mit den Kindern.
Kindergartenleiterin Pamela Wiedner war zunächst skeptisch, als es hieß, dass ein Zivildiener kommt. Doch er sei schnell von allen gut aufgenommen worden, sowohl von den Kindern, als auch von den Eltern, sagt sie.
Der 20-jährige Oberwarter war vor allem erleichtert, dass die Kinder ihn schnell ins Herz geschlossen haben. „Ich war überrascht, wie liebevoll ich aufgenommen wurde, wie froh alle sind, wenn ich in die Gruppe hineinkomme. Vor allem in den Gruppen, wo ich die Kinder jetzt schon besser kenne. Das taugt mir“, freut sich der 20-jährige Oberwarter.
Klischees aufbrechen
Florian ist eigentlich bei der Stadtgemeinde Oberwart, in der Bauabteilung, angestellt. Den Beruf wechseln möchte er nicht, aber er möchte Klischees aufbrechen. Ein Mann im Kindergarten sei früher oft „verpönt“ gewesen, meint er. Aber das müsse jetzt nicht mehr so sein. „Man wird super empfangen, also man braucht sich als Mann vor dem Beruf des Kindergärtners nicht fürchten. Das kann man schon machen“, sagt er.
Ministerium sorgt für Zuteilung
Die Zuteilung der Zivildienstleistenden passiert über die Zivildienstserviceagentur, die dem Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus untergeordnet ist. Das Land Burgenland fungiert als Aufsichtsbehörde, die die Zivildiensteinrichtungen genehmigen oder schließen kann und über Aufstockung oder Reduzierung der Zivildienstplätze entscheidet. Im Vorjahr gab es im Burgenland erstmals mehr als 400 Zivildiener.