Tanken immer teurer
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Chronik

Tank-Tourismus: Teilweise kein Diesel mehr

Der Andrang österreicher Tank-Touristen auf ungarische Tankstellen hat jetzt Folgen. Einige Tankstellen haben den Treibstoff rationiert, manchen Anbietern ist der Diesel sogar ausgegangen.

Der Treibstoff in Ungarn ist derzeit deutlich billiger als in Österreich, weil die Treibstoff-Preise im November eingefroren worden sind – mehr dazu in Ungarn: Tankfüllung um bis zu 40 Euro billiger.

Manche, die Mittwochabend in Sopron noch schnell tanken wollten, mussten unverrichteter Dinge wieder umdrehen. Bei vielen Tankstellen in Grenznähe hieß es vor allem bei Diesel: leider aus. Weil der Treibstoff in Ungarn seit Monaten deutlich billiger ist, als in der EU, tanken vor allem viele durchreisende Lkw in Ungarn. Anfang März wurde schon mit der Rationierung begonnen: pro Tanken waren nur mehr 100 Liter möglich.

Treibstoff wird rationiert

Die Situation wird durch den Tanktourismus aus Österreich regional noch verstärkt. Dazu kommt das bevorstehende feiertagsbedingte lange Wochenende in Ungarn – derzeit wollen also alle tanken. Manche Tankstellen geben mittlerweile nur 30 oder sogar nur zehn Liter Treibstoff pro Fahrzeug aus. Fast alle Tankstellen in Ungarn werden derzeit von dem Mineralölkonzern MOL beliefert, andere Zulieferer haben sich zurückgezogen, weil sich die Lieferung aufgrund der niedrigen Preise nicht mehr auszahlen würde, berichten mehrere ungarische Medien.

Von der Firma Mol hieß es am Mittwoch, dass der Engpass logistischen Schwierigkeiten geschuldet sei, Treibstoff gebe es genug, an den Lieferschwierigkeiten werde gearbeitet. Der von der ungarischen Regierung als Wahlzuckerl eingeführte Preisstopp soll bis zum 15. Mai bestehen. Ein Liter Diesel kostet in Ungarn rund 1,25 Euro.