Wie schon während der Syrien-Krise dient die Nova-Rock-Halle nun wieder als Anlaufstelle – diesmal für Menschen aus der Ukraine. Alles ist vorbereitet und startklar. Mit den ersten Flüchtlingen wird in den nächsten Tagen gerechnet, denn die Aufnahmelager in Ungarn und der Slowakei sind voll mit Hilfesuchenden. „Wir gehen davon aus, dass die Kapazitäten in den Nachbarländern demnächst erschöpft sein werden“, sagte der Koordinator des Landes, Jürgen Karall.
Halle in Sektoren unterteilt
Im Notfall können in der Halle 480 Menschen betreut werden. Derzeit sind 200 Betten, unterteilt in Sektoren, sofort beziehbar. Die Teilung solle einerseits logistisch dabei unterstützen, die Personengruppen, die man in Bussen erwarte, auch in dieser Größe belassen zu können und andererseits solle es ein bisschen wohnlicher und netter wirken, erklärte Karall.
Rotes Kreuz versorgt Flüchtlinge
Das Rote Kreuz übernimmt die Betreuung der Flüchtlinge – von der Essensausgabe bis zur medizinischen Versorgung. Man habe ohnehin immer Sanitäter auf Abruf, erklärte Florian Feldmann vom Roten Kreuz in Neusiedl am See. Das andere Personal werde sehr wahrscheinlich von anderen Personalsträngen rekrutiert werden, weil man etwa nicht unbedingt einen Sanitäter vor Ort haben müsse, um Tee auszugeben.
Für die Akutversorgung gebe es natürlich schon Sanitäter und man habe auch schon mit den niedergelassenen Ärzten gesprochen, dass diese hier versorgen könnten, so Feldmann. Es gebe auch schon Unterstützungsangebote von pensionierten Ärzten, die zum Teil auch Russisch- und Ukrainisch-Kenntnisse hätten.
Gemeinde unterstützt
Der Einsatz wird auch von der Gemeinde Nickelsdorf unterstützt. Nachdem die Gemeinde Nickelsdorf schon Erfahrungen aus der letzten Flüchtlingswelle habe, stehe man nun – bei geänderten Verhältnissen – bereit, mitzuhelfen, wenn Not am Mann, Not an der Frau, wenn Not an Unterstützung sei, sagte Bürgermeister Gerhard Zapfl (SPÖ).
Maximal 48 Stunden Verweildauer
Die Halle ist nur als Übergangslager gedacht. Von dort aus reisen die Flüchtlinge weiter oder es werden ihnen längerfristige Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Die Flüchtlinge sollen maximal 48 Stunden in der Halle bleiben, so Karall. Bisher sind an die 45.000 Ukrainerinnen und Ukrainer nach Österreich gekommen. Rund 80 Prozent von ihnen gaben an, weiterreisen zu wollen.