Rotkreuz-Helfer richten Feldbetten  in der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf her
ORF
ORF
Ukraine-Krieg

Nova-Rock-Halle bereit für Flüchtlinge

Rund 1,5 Millionen Menschen sind bereits aus der Ukraine geflüchtet und stündlich werden es mehr. Geflüchtete können ab sofort in der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf betreut werden. Denn Nickelsdorf könnte, wie schon 2015, für Flüchtende das erste Ziel in Österreich werden.

Wie schon während der Syrien-Krise dient die Nova-Rock-Halle nun wieder als Anlaufstelle – diesmal für Menschen aus der Ukraine. Alles ist vorbereitet und startklar. Mit den ersten Flüchtlingen wird in den nächsten Tagen gerechnet, denn die Aufnahmelager in Ungarn und der Slowakei sind voll mit Hilfesuchenden. „Wir gehen davon aus, dass die Kapazitäten in den Nachbarländern demnächst erschöpft sein werden“, sagte der Koordinator des Landes, Jürgen Karall.

Jürgen Karall
ORF
Jürgen Karall ist der Koordinator des Landes in Nickelsdorf

Halle in Sektoren unterteilt

Im Notfall können in der Halle 480 Menschen betreut werden. Derzeit sind 200 Betten, unterteilt in Sektoren, sofort beziehbar. Die Teilung solle einerseits logistisch dabei unterstützen, die Personengruppen, die man in Bussen erwarte, auch in dieser Größe belassen zu können und andererseits solle es ein bisschen wohnlicher und netter wirken, erklärte Karall.

Rotes Kreuz versorgt Flüchtlinge

Das Rote Kreuz übernimmt die Betreuung der Flüchtlinge – von der Essensausgabe bis zur medizinischen Versorgung. Man habe ohnehin immer Sanitäter auf Abruf, erklärte Florian Feldmann vom Roten Kreuz in Neusiedl am See. Das andere Personal werde sehr wahrscheinlich von anderen Personalsträngen rekrutiert werden, weil man etwa nicht unbedingt einen Sanitäter vor Ort haben müsse, um Tee auszugeben.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Feldbetten in der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf
ORF
Letzte Vorbereitungen in der Nova-Rock-Halle
Letzte Vorbereitungen der Rot-Kreuz-Mitarbeiter in der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf
ORF
Letzte Vorbereitungen in der Nova-Rock-Halle
Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf
ORF
Die Halle ist in Sektoren unterteilt
Depots mit Wasserflaschen
ORF
480 Menschen können im Notfall in der Halle betreut werden
Feldbetten in der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf
ORF
Die Halle ist nur als Übergangsquartier gedacht
Container bei der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf
ORF
Das Rote Kreuz übernimmt die Betreuung der Flüchtlinge
Toiletten bei der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf
ORF
Sanitäranlagen
 Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf
ORF
Nova-Rock-Halle
Tische und Bänke vor der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf
ORF
Tische und Bänke vor der Halle

Für die Akutversorgung gebe es natürlich schon Sanitäter und man habe auch schon mit den niedergelassenen Ärzten gesprochen, dass diese hier versorgen könnten, so Feldmann. Es gebe auch schon Unterstützungsangebote von pensionierten Ärzten, die zum Teil auch Russisch- und Ukrainisch-Kenntnisse hätten.

Gemeinde unterstützt

Der Einsatz wird auch von der Gemeinde Nickelsdorf unterstützt. Nachdem die Gemeinde Nickelsdorf schon Erfahrungen aus der letzten Flüchtlingswelle habe, stehe man nun – bei geänderten Verhältnissen – bereit, mitzuhelfen, wenn Not am Mann, Not an der Frau, wenn Not an Unterstützung sei, sagte Bürgermeister Gerhard Zapfl (SPÖ).

Maximal 48 Stunden Verweildauer

Die Halle ist nur als Übergangslager gedacht. Von dort aus reisen die Flüchtlinge weiter oder es werden ihnen längerfristige Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Die Flüchtlinge sollen maximal 48 Stunden in der Halle bleiben, so Karall. Bisher sind an die 45.000 Ukrainerinnen und Ukrainer nach Österreich gekommen. Rund 80 Prozent von ihnen gaben an, weiterreisen zu wollen.