Das Wort „Krieg“ kennen Kinder und Jugendliche in Österreich bisher nur aus den Geschichtsbüchern in der Schule, doch jetzt ist der Krieg so präsent wie noch nie in ihrem Leben. Kinder erleben die aktuelle Situation in vielerlei Hinsicht anders und auch intensiver als Erwachsene, umso wichtiger ist ein behutsamer Umgang mit dem Thema.
Psychologe zu mentaler Belastung
Peter Stipp ist Präsident des Österreichischen Verbandes für Psychotherapie, er erläutert die psychische Belastung besonders für Kinder.
Die Medienpädagogin Rosa Danner sagt gegenüber dem ORF, dass Eltern das Thema auf alle Fälle nicht außen vor lassen sollen, wichtig sei aber ein sachlicher Umgang. Im Kindergartenalter ist ein Gespräch über den Krieg nicht zwingend notwendig, ab der Volksschule bekommen Kinder aber schon sehr aktiv mit, was gerade passiert.
Interesse an den Gedanken der Kinder zeigen
Eine wichtige Aufgabe der Eltern in der aktuellen Situation ist es, Interesse zu zeigen, die Kinder ernst zu nehmen und ihnen das Gefühl von Sicherheit zu geben. Zudem können Gespräche und auch Bücher helfen – alles natürlich dem Alter des Kindes angepasst.

Für Jugendliche gestaltet sich die Situation ein wenig anders, denn bei diesen dominiert häufig die eigene Hilflosigkeit. Jugendliche wollen gerne selbst etwas tun, das hat zum Beispiel die „Fridays for Future“-Bewegung gezeigt. Im Falle des Krieges in der Ukraine können gemeinsame Gespräche, Diskussionen und auch Spendensammlungen helfen.
Quellen checken in den Sozialen Medien
Zudem ist für Jugendliche der richtige Umgang mit sozialen Medien wichtig. Eltern dürfen ihnen die Nutzung nicht verbieten, aber man müsse sie darauf hinweisen, dass nicht alles auf Social Media der Wahrheit entspricht. Auf TikTok, Instagram und Co. werden Videos oft ungefiltert und aus Sensationslust gepostet.
Videos und Nachrichten sollten stets hinterfragt werden, ebenso die Quelle der Information. Außerdem sei es auch wichtig, immer wieder eine Pause einzulegen. „Das Wohnzimmer darf nicht zum Newsroom werden“ sagt dazu etwa die Medienpädagogin Rosa Danner. Das sei auch für Eltern wichtig – der ständige Konsum der neuesten Nachrichten schade langfristig jedem.