Sanierung der Synagoge Kobersdorf vor Abschluss
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Religion

Sanierung Synagoge Kobersdorf vor Abschluss

Die Sanierungsarbeiten der ehemaligen Synagoge in Kobersdorf stehen vor dem Abschluss. 2019 wurde es vom Land Burgenland angekauft, Ende April soll das renovierte Gebäude eröffnet und künftig als Veranstaltungsstätte und Wissenschaftszentrum genutzt werden.

Die Synagoge Kobersdorf war seit 1938 dem Verfall preisgegeben. Das geschichtsträchtige Gebäude ist eines der letzten Zeugnisse des Judentums im Burgenland. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) besuchte die Baustelle am Mittwoch gemeinsam mit IKG-Vizepräsidentin Claudia Prutscher und Peter Adam vom Bundesdenkmalamt.

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Sanierung der Synagoge Kobersdorf vor Abschluss
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Sanierung der Synagoge Kobersdorf vor Abschluss
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Mit 3,5 Millionen Euro renoviert

Die ehemalige Synagoge in Kobersdorf steht gegenüber vom Schloss. Sie wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zwar nicht zerstört, aber devastiert und zweckentfremdet. Seither verfiel sie zusehends.

Sanierung der Synagoge Kobersdorf vor Abschluss
privat

Es gab zwar immer wieder Bestrebungen, das Gebäude zu renovieren, gescheitert sind diese jedoch immer an den finanziellen Mitteln. Vor drei Jahren gelang es dem Land Burgenland, das Haus zu kaufen und es begann mit der Renovierung. Die Gesamtkosten werden rund 3,5 Millionen Euro betragen. Das Bundesdenkmalamt wird voraussichtlich 250.000 Euro zuschießen.

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Sanierung der Synagoge Kobersdorf vor Abschluss
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Sanierung der Synagoge Kobersdorf vor Abschluss
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Sanierung der Synagoge Kobersdorf vor Abschluss
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Sanierung der Synagoge Kobersdorf vor Abschluss
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Doskozil: Mit Blick in die Zukunft öffnen

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ist das Projekt „Synagoge Kobersdorf“ ein großes Anliegen: „Das Burgenland ist geschichtlich verknüpft mit dem Judentum. Natürlich hat es eine sehr, sehr schreckliche Zäsur gegeben. Und der zweite Aspekt ist, dieses Gebäude auch aus kultureller Sicht zu erhalten und dann in weiterer Folge mit einem Blick in die Zukunft es jetzt zu öffnen.“

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Dachrenovierung der Synagoge Kobersdorf in den 1990er-Jahren
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Dachrenovierung der Synagoge Kobersdorf in den 1990er-Jahren
Elisabeth Pauer und Erwin Hausensteiner in der Synagoge Kobersdorf
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Elisabeth Pauer und Erwin Hausensteiner in der Synagoge Kobersdorf
Innenraum der Synagoge
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Das Land renoviert die Synagoge denkmalgerecht
Detail der Wandmalerei der Synagoge
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Synagoge Kobersdorf
Innenraum der Synagoge Kobersdorf
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Synagoge Kobersdorf
Detail der Wandmalerei der Synagoge
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Synagoge Kobersdorf
Luftaufnahme der Synagoge Kobersdorf mit dem Schloss daneben
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Luftaufnahme der Synagoge und des Schlosses Kobersdorf

Viel Originalsubstanz gerettet

Ziel der Renovierung war, das Gebäude soweit wie möglich in den ursprünglichen Zustand zu versetzen.

Sanierung der Synagoge Kobersdorf vor Abschluss
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Anhand behutsam konservatorischer Maßnahmen wurde versucht möglichst viel Originalsubstanz zu retten, um die historische Aussagekraft der Synagoge – als sichtbare Zeitzeugin einer grausamen historischen Epoche – nicht zu zerstören, so Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Isrealitischen Kultusgemeinde Wien: „Das ist ergreifend. Es ist wirklich ergreifend. Es macht auch ein bisschen traurig natürlich, dass die jüdische Gemeinde so dezimiert ist und im Burgenland überhaupt extrem dezimiert ist, dass es keine aktiv lebende jüdische Gemeinde gibt. Aber ich bin wahnsinnig froh.“

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Synagoge Kobersdorf innen
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Synagoge Kobersdorf innen
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Synagoge Kobersdorf außen
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Synagoge Kobersdorf
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Synagoge Kobersdorf historisch
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Synagoge Kobersdorf Ortsbild historisch
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Eröffnung Ende April

Künftig soll das ehemalige jüdische Gebetshaus als Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum mit dem Schwerpunkt auf regionaler, jüdischer Kultur und Geschichte genutzt werden. Geplant sind Veranstaltungen, die ein Beirat abstimmt, um der Würde des Hauses gerecht zu werden. An jüdischen Feiertagen und am Sabbat wird es keine Veranstaltungen geben. Eröffnet wird die ehemalige Synagoge Kobersdorf Ende April.