Zum Auftakt gab es vor dem Krankenhaus Eisenstadt eine Protestkundgebung. Die Protestaktion sei ein Hilferuf des Gesundheits- und Pflegepersonals, denn bundesweit arbeite das Personal am Limit, so die Betriebsratsvorsitzende des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt Patricia Gangl. Es sei den Kollegen schon vor der Pandemie nicht gut gegangen, aber seit der Pandemie seien die Bedingungen immer schlechter geworden, so Gangl.
Und zwar von der Bundesregierung – Stichwort Pflegereform, so der Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten Michael Pieber. „Es muss möglich sein, den Job in der Pflege zu überleben“, so Pieber. Man solle nicht vor einem freien Wochenende Angst haben, dass man einspringen müsse, wenn nicht genug Personal da sei, so Pieber.

Pflegekräfte fehlen
Schon vor der Protestkundgebung machten Gewerkschaftsvertreter bei einem Pressegespräch auf die alarmierende Personalentwicklung aufmerksam. Tausende Pflegekräfte würden laut einer Studie des Gesundheitsministeriums in den nächsten Jahren fehlen. „Spätestens 2024 können wir den Bedarf durch die Ausbildung nicht mehr decken. Das wurde in einer Studie von 2019 festgestellt – seit der haben wir geschlafen“, so Josef Alfred Peterszel, der Stellvertretende Vorsitzende der GÖD – Gewerkschaft öffentlicher Dienst.
Deshalb wurde die Unterschriftenaktion „Achtung Gesundheit – Es ist 5 nach 12!“ gestartet. „Wir fordern faire Arbeitsbedingungen. Wir fordern faire Bezahlung für alle Mitarbeiter in der Pflege. Wir fordern den Nationalrat auf, Maßnahmen zu beschließen, die die akute Krise im Gesundheitswesen und in der Langzeitpflege beenden“, so Vida-Landesvorsitzender Erich Mauersics.
KRAGES sucht Ärzte
Für 12. Mai ist in Wien ein großer Demo-Zug geplant. Von der KRAGES hieß es, es gebe zwar in den Landesspitälern einige freie Stellen im Pflegebereich, vordringlich suche man aber Ärztinnen und Ärzte. Die Bezahlung sei außerdem durch die Besoldungsreform im Jahr 2020 auf neue Beine gestellt worden.