Wildschweinplage in Eisenstadt
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Chronik

Prämie: Wildschweine unter Beschuss

Um auch eine Ausbreitung der Schweinepest im Burgenland zu verhindern, wird seit Jahresbeginn für den Abschuss von Wildschweinen eine Prämie ausbezahlt. Nach fast zwei Monaten zieht das Land nun eine positive Bilanz, denn die Zahl der erlegten Wildschweine hat sich bisher mehr als verdoppelt.

Bereits seit Jahren gibt es im Burgenland immer mehr Wildschweine – mittlerweile sind es zu viele. Die Abschussprämie des Landes zeigt bereits Wirkung: Mehr als 1.000 Stück Schwarzwild wurden seit 1. Jänner, im Burgenland erlegt und verwertet. Um den Wildschweinbestand deutlich zu reduzieren, dürfen Jäger heuer erstmals auch Nachtsichtgeräte verwenden.

„Wir sehen die Zahl der Abschusszahlen im Vergleich zum Vorjahr, wo 523 Wildschweine im Jänner erlegt wurden – und heuer um 570 mehr. Klarerweise ist die Prämie ein Anreiz, für das Erlegen, aber Gott sei Dank haben wir auch die technischen Hilfsmittel dafür zur Verfügung“, sagte Landesjägermeister Roman Leitner.

Wildschweine
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Bis Jahresende soll der Wildschweinbestand von 30.000 auf 10.000 reduziert werden. Jäger dürfen Nachtsichtgeräte verwenden.

Prämie wirkt sich aus

25 Euro gibt es seit 1. Jänner pro Abschuss, noch einmal 25 Euro, wenn das Wild danach weiterverarbeitet wird. Besonders in den großen Fleischmanufakturen spürt man, dass derzeit enorm viele Wildschweine geschossen werden.

„Bei uns in der Fleischmanufaktur wirkt sich das momentan aufgrund der höheren Anlieferung aus. Wir sind aber mit ausreichend Personal ausgestattet und können das somit bestmöglich abwickeln. Uns liegt einfach am Herzen, das Wildbrett bestmöglich aufzubereiten – und das ist derzeit sehr gut möglich“, so der Leiter des Jagdbetriebs bei Esterhazy David Simon.

Jäger,Hund,Wald
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Der Neckenmarkter Jagdleiter Franz Rittenbacher

Ziel ist es aber, dass Jäger das Fleisch auch selbst weiterverarbeiten, wie es zum Beispiel in Neckenmarkt gemacht wird. Innerhalb von vier bis fünf Tagen wird das Wildschwein weiterverarbeitet – also, zerlegt, ausgebeint, Vakuum verpackt, etikettiert und ist dann zum Verkauf fertig, so Jagdleiter Franz Rittenbacher aus Neckenmarkt. Das Fleisch wird dann entweder über Zwischenhändler, direkt an Konsumentinnen und Konsumenten, oder aber an die Gastronomie weiterverkauft.

Wildschweinfleisch
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Das Fleisch wird für die Gastro und Konsumenten aufbereitet

Mehr Wildschwein auf der Speisekarte

In der Gastronomie sei man bemüht, mehr Wildschwein auf die Karte zu geben – angefangen vom Wildschweinbraten mit Kastanienrotkraut, Serviettenknödeln oder normalen Knödeln, bis hin zum Wildschweinragout, sagte Gastronomin Anni Glatz aus Neckenmarkt.

Auch wenn die erste Bilanz positiv ist, gibt es immer noch viel zu tun für die burgenländischen Jäger. Bis Jahresende soll der Bestand nämlich von 30.000 auf 10.000 reduziert werden.