Seit Jahresbeginn macht vor allem der Sturm zu schaffen. Am 30. Jänner etwa erreichte der Sturm in Podersdorf einen Rekordwert von 103 km/h – mehr dazu in 100km/h: Sturm fegt über das Burgenland. In dieser Tonart ging es weiter: Am 7. Februar fegte der Sturm bei Eisenstadt einen Lkw von der Straße, zwei Menschen wurden dabei verletzt – mehr dazu in Lkw stürzte in Eisenstadt um – Zwei Verletzte, und in Rust hatte der starke Wind das Wasser des Neusiedler Sees verblasen, zu sehen war nur Schlamm, soweit das Auge reichte – mehr dazu in Kampf gegen sinkende Wasserstände.
Sturm brachte Ökostrom-Hoch
Sturm war prägend für Jänner und Februar 2022, was die Energiewirtschaft wiederum freute. Denn der stürmische Wind sorgte im Jänner in Österreich für ein Ökostrom-Hoch. Im Burgenland wurde im Jänner etwa um das Sechseinhalbfache mehr an Energie erzeugt, als im Burgenland selbst verbraucht worden ist, so die Angaben der APG, die das Stromtransportnetz in Österreich steuert. Und auch die Kitesufer am Neusiedler See haben mit Sturm kein Problem.
Kristina Buconjic zu Besuch bei den Kitesurfern in Podersdorf
Mehr als 20 Grad in Eisenstadt
Rekordverdächtig auch die Temperaturen: Am 17. Februar zeigte in Eisenstadt das Thermometer auf 21,1 Grad. Das war die höchste in der Landeshauptstadt in einem Februar gemessene Temperatur. Obwohl, begonnen hatte alles mit Schneefall bereits Anfang Dezember – mehr dazu in „Winterwunderland“ Burgenland. Dann war es auch schon vorbei mit Schnee und Kälte. Winter wie damals dürften Geschichte sein.
An eine geschlossene Schneedecke im Winter über mehrere Wochen samt Frost – daran können sich bald nur mehr Ältere erinnern.
Russische Kälte heuer komplett ausgeblieben
Das stürmische Wetter sei auf einer bestimmten Wetterkonstellation aufgebaut, sagte Marcus Wadsak von der ORF-Wetterredaktion in „Burgenland heute“: „Wir haben im Winter zwei Möglichkeiten: Das russische Hoch – das wäre der eiskalte Winter – das hat heuer komplett ausgelassen. Das andere ist eine atlantische Entwicklung – ein Tief über Island, das Azorenhoch und dazwischen diese Grenze zwischen warmer Luft aus Süden und der Kälte aus Norden. Und hier entstehen unsere Winterstürme und da kommt im Westwindband jetzt einer nach dem anderen und zieht eben über Österreich und trifft dabei natürlich auch das Burgenland.“

Alles im langjährigen Mittel
Obwohl man den Eindruck hat, dass der Wind immer mehr wird, ist das laut Statistik nicht so, sagt Wadsak: „Die Sturmtage in den letzten zwanzig, dreißig Jahren sind sehr konstant.“ Natürlich gebe es Jahre mit mehr und dann wieder mit weniger Stürmen. „Und ja, heuer haben wir sehr viele Stürme, aber nicht außergewöhnlich und vor allem, da steckt noch kein Trend dahinter.“ Laut Wadsak ist im Burgenland auch für die nächsten 15 Tage keine Kältewelle in Sicht und es schaue weiterhin sehr trocken aus.