Uzhgorod liegt im Westen der Ukraine. Hier betreut die Caritas schon seit Jahren Kinder, die mit ihren Müttern aus den Kriegsgebieten im Osten des Landes geflohen sind. Das Hilfsprojekt wird auch mit Sachspenden aus dem Burgenland, die der Mattersburger Verein „2gethere“ sammelt, unterstützt. Kriegswitwen und ihre Kinder kommen im Sommer zur Erholung nach Österreich.

Kroiss: Angespannte Stimmung
Koordiniert wird das Hilfsprojekt von Pfarrer Günther Kroiss. Er war zuletzt vor einem Monat in der Ukraine, um bei einer Tauffeier mitzuwirken. Es habe eine sehr angespannte Stimmung geherrscht, erzählte Kroiss. Die Prognosen der Gäste bei der Taufe in Kiew seien schon eher in die Richtung gewesen, dass es zu einem Konflikt kommen werde.

Kiewer suchen Bleibe in Uzhgorod
Eine Eskalation des Konflikts im Osten der Ukraine würde die Zahl von Flüchtlingen, die in Uzhgorod stranden, noch weiter in die Höhe treiben. Der dortige Caritas-Direktor habe erzählt, dass etwa die Hotelzimmer in Uzhgorod von den Kiewern gebucht würden, so Kroiss. Es würden Wohnungen gesucht. Diejenigen, die es sich leisten könnten, versuchten eine Bleibe zu finden, die noch in der Ukraine sei.
Produktion in Ukraine für Leier bisher zu riskant
Auch der Baustoffkonzern Leier aus Horitschon ist in Uzhgorod engagiert. Er hat dort eine Halle errichtet und verkauft dort Baumaterial, das in Werken in Rumänien und Ungarn erzeugt wird. Eine Produktion in der Ukraine erschien Leier bisher zu riskant. Man habe dort fünf sehr gute Mitarbeiter, sagte Unternehmer Michael Leier. Das Problem sei die Sicherheit gewesen: „Es ist für uns ein Kriegsland und daher sind wir mit unseren Investitionen vorsichtiger.“

Detail am Rande: Vor 15 Jahren hätte die Bank Burgenland beinahe einen Eigentümer aus der Ukraine bekommen. Damals wollte der Konzern Slav AG die Bank kaufen. Dass letztlich die Grazer Wechselseitige Versicherung zum Zug kam, bedauert heute im Burgenland niemand.