Arzt behandelt Patientin
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Gesundheit

Diskussion um Ärzte-Bereitschaftsdienst

In der Ärztekammer Burgenland sieht man die medizinische Versorgung durch niedergelassene Ärzte an Wochenenden und Feiertagen gefährdet. Immer weniger Ärzte wollen diesen freiwilligen Bereitschaftsdienst machen.

Derzeit sei im gesamten Land die Abdeckung durch freiwillige praktische Mediziner gegeben, sagt Ärztekammer-Vizepräsident Michael Schriefl. Er geht davon aus, dass der Abdeckungsgrad bald auf 60 Prozent fallen werde, weil immer weniger Ärzte diesen Dienst machen wollen. Er fordert deshalb unter anderem größere Sprengel, bessere Rahmenbedingungen und attraktivere Honorare, damit nicht nur Kassenärzte diesen Bereitschaftsdienst machen.

Ärztekammer-Vizepräsident Michael Schriefl
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Ärztekammer-Vizepräsident Michael Schriefl

Ärztekammer fordert Runden Tisch

Schriefl kritisiert, dass es bisher zu keinen Gesprächen mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) gekommen sei, obwohl das Problem seit vielen Monaten bekannt sei. Seit Mitte 2021 sind die Dienste nicht mehr verpflichtend. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hatte angekündigt, eine Verfassungsklage einzubringen, um den Dienst wieder verpflichtend zu machen. Schriefl wiederum verlangt einen Runden Tisch mit Vertretern der Kammer, des Landes und der ÖGK.

Seitens der ÖGK hieß es, es gebe Verhandlungen über alternative Systeme mit anderen Partnern. Ein Gespräch zwischen ÖGK und Land sei für nächsten Monat anberaumt.

Mediziner fordern Regeln für Bereitschaftsdienst

Die praktischen Ärztinnen und Ärzte im Burgenland fordern eine Regelung für den Bereitschaftsdienst am Wochenende und an Feiertagen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, könnte die Abdeckung am Wochenende mit Medizinern bald stark zurückgehen, so die Befürchtung der Ärztekammer.