Insgesamt wurden 9.208 Delikte jeglicher Art, auch abseits der Schlepperei, angezeigt. 2020 waren es 1.251 weniger, sagte Landespolizeidirektor-Stellvertreter Werner Fasching am Dienstag. Als Grund für den Anstieg nannte Fasching 1.602 Schlepperei-Delikte, 1.278 mehr als 2020. Damals seien es 324 gewesen. Nicht zuletzt deshalb habe man einen Anstieg von 15,7 Prozent bei der Kriminalität zu verzeichnen. „Die Geschichte wiederholt sich“, meinte Fasching mit Blick auf 2015. „Die Migration haut uns die Statistik zusammen.“
Aufklärungsquote gesunken
Die Schlepperei habe laut Polizei dazu geführt, dass die Aufklärungsquote 2021 von 59,1 auf 52,6 Prozent gesunken ist. „Das sind großteils Anzeigen gegen unbekannte Täter. Wir greifen Migranten auf und sind dann gezwungen, Anzeigen gegen Unbekannte zu machen“, erklärte Fasching. Im am stärksten betroffenen Bezirk Oberpullendorf habe sich die Zahl der Anzeigen im Vorjahr fast verdoppelt und liege mittlerweile bei 1.479.
Rückgang bei Eigentumsdelikten
Neben der Schlepperei habe die Coronaviruskrise die Kriminalstatistik beeinflusst – auch positiv, sagte Norbert Janitsch vom Landeskriminalamt. Die Menschen seien vermehrt zu Hause gewesen, die Polizei – auch an der Grenze – präsenter. Eigentumsdelikte sind laut Janitsch nicht zuletzt deshalb deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Einbrüche sank 2021 von 128 auf 86.
Internetkriminalität gestiegen
Von 578 auf 903 Anzeigen gestiegen ist hingegen die Internetkriminalität, die 40,5 Prozent Aufklärungsquote aufweist. „Faktum ist, dass genau in diesem Bereich eine immens rasante Spezialisierung der Täterschaft stattfindet“, betonte Janitsch. Das Internet biete zahlreiche Möglichkeiten für strafbare Handlungen – „es ist noch wahnsinnig viel Spielraum nach oben“, meinte der Polizist.
Bei Gewalt in der Privatsphäre sind laut Fasching vor allem die Betretungsverbote angestiegen – nämlich um fast 50 Prozent auf 276. Den Großteil davon machen Körperverletzung und gefährliche Drohung aus – ein hoher Prozentsatz durch Männer, hieß es.
Fasching zeigte sich zuversichtlich, dass das Burgenland das „sicherste Bundesland Österreichs bleiben wird“. In Hinblick auf die Schlepperei hoffe er, „dass wir das halbwegs in den Griff bekommen“.
Angesichts der steigenden Schlepperkriminalität untermauert die SPÖ ihre Forderung nach der Auslagerung von Asylverfahren in Verfahrenszentren außerhalb Europas. Es sei „höchst an der Zeit für neue politische Lösungen“, so SPÖ-Sicherheitssprecher Ewald Schnecker.