Chronik

Pinkafeld: Debatte um Kindergarten-Neubau

In Pinkafeld (Bezirk Oberwart) hat der Gemeinderat vor eineinhalb Jahren den Bau eines neuen Kindergartens beschlossen. Die mit absoluter Mehrheit ausgestattete SPÖ sieht jetzt aber keinen Bedarf und hat das Projekt auf Eis gelegt, zum Ärger der vereinten Opposition.

Die räumliche Situation im städtischen Kindergarten in Pinkafeld ist seit Jahren angespannt. Eine Gruppe wird provisorisch in Räumen der Neuen Mittelschule geführt, nach Vorgaben des Landes. Umso überraschender kam die Kehrtwende der SPÖ – die Sechs-Millionen-Euro-Investition wird vorerst nicht umgesetzt. Die Geburtenzahlen seien rückläufig und auch der Zuzug nach Pinkafeld sei bei weitem nicht so stark, wie man aufgrund der regen Wohnbautätigkeit vermuten würde, sagte Bürgermeister Kurt Maczek (SPÖ).

Bürgermeister sieht keinen dringenden Bedarf für Neubau

Maczek verwies auf die Zahlen aus dem Melderegister. „Ich investiere nicht in Räumlichkeiten, die ich nicht brauche – und vor allem so einen großen Betrag. Daher habe ich mich entschlossen, das Projekt auf Eis zu legen. Wenn sich die Zahlen wieder verändern, sind wir jederzeit bereit einen neuen Kindergarten zu errichten. Momentan kommen wir aber mit den vorhandenen Räumlichkeiten aus“, so Maczek.

Opposition gestaltet offenen Brief

Die Oppositionsparteien ÖVP, FPÖ, Grüne und Neos sehen das anders. Die derzeitige Situation sei nicht optimal, bestehende Gruppen könnten seit dem Jahr 2017 nur mit Ausnahmegenehmigung geführt werden. Zudem sei eine Barrierefreiheit nicht gegeben, heißt es in einem gemeinsam verfassten offenen Brief der Opposition. NEOS wollen weiters vom Land wissen, wie lange solche Provisorien genehmigt werden.

Bürgermeister Kurt Maczek hat mit solchen Übergangslösungen kein Problem. „Wir haben in unseren pädagogischen Einrichtungen, zum Beispiel in der Mittelschule, genug Raumressourcen, um gewisse Dinge abzudecken. Und daher finde ich es nicht notwendig, dass wir jetzt diesen Neubau in dieser Größenordnung vornehmen“, so Maczek. Die nächste Gemeinderatssitzung dürfte lebhaft werden. Die Opposition will unter anderem, dass der Bürgermeister alle Zahlen auf den Tisch legt, was Geburten und Zuzug anbelangt.