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Verkehr

E-Autos: Lademöglichkeiten gefragt

Im Burgenland hat sich die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos von 2020 auf 2021 verdoppelt. 936 E-Autos wurden im Vorjahr angemeldet – insgesamt sind damit in unserem Bundesland knapp über 2.000 E-Autos unterwegs. Autokäufer sorgen sich, laut ÖAMTC, vor allem um Reichweite und Lademöglichkeiten.

Österreichweit sind derzeit rund 76.600 Elektroautos unterwegs. In ganz Österreich stehen aktuell 9.500 öffentliche Ladepunkte für Elektroautos bereit. Die meisten, knapp zweieinhalbtausend, wurden in Niederösterreich aufgestellt. Im Burgenland gibt es exakt 2.087 Elektroautos – Stand Jahresende. Es kann aktuell an 305 öffentlichen Ladepunkten Strom getankt werden. Grob umgerechnet seien das sieben Fahrzeuge pro Ladestation – was ein guter Wert ist, der jedoch natürlich ausbaufähig sei, so Markus Kaiser, der Experte für E-Mobilität beim Autofahrerklub ÖAMTC ist.

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Verschiedene Anbieter

An dem Ausbau der Ladestationen beteiligen sich unterschiedliche Unternehmen. Einer der größeren Anbieter ist beispielsweise SMATRICS. Das Tochterunternehmen der Verbund AG offeriert derzeit 27 Ladepunkte im Burgenland, davon 21 Schnellladestationen. In den kommenden Monaten ist die Erweiterung auf 39 Ladepunkte geplant, etwa beim Einkaufszentrum EO in Oberwart, oder etwa bei Supermärkten in Müllendorf und Neusiedl.

Die weitaus meisten Stromtankstellen hierzulande betreibt allerdings die Energie Burgenland. Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma stellt für die kommenden Jahre eine deutliche Steigerung bei der Anzahl an Ladepunkten in Aussicht. „Wir haben im Burgenland aktuell etwas über 300 Ladepunkte, das heißt man kann alle 20 Kilometer laden“, so Sharma. Bis 2030 sei es das Ziel 700 Ladepunkte zu haben, um alle sieben Kilometer laden zu können. Von Vorteil ist es, wenn das E-Auto zum Laden in der eigenen Garage angesteckt werden kann. Denn noch ist die Versorgung mit E-Ladestationen in urbanen Gebieten deutlich besser als in ländlichen Regionen.

Elektroauto, E-Auto
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Für Thomas Klenner war der Klimaschutz für den Umstieg auf ein E-Auto ausschlaggebend

Klimaschutz ausschlaggebend

Thomas Klenner aus Loipersdorf-Kitzladen (bezirk Oberwart) pendelt regelmäßig mit der Bahn oder mit dem eigenen Auto nach Wien. Er stieg erst vor wenigen Wochen auf ein E-Mobil um. Am Anfang müsse man sich an das neue Auto gewöhnen und herausfinden, wieviel Strom man auf 100 Kilometern braucht – aber dann macht es keinen Unterschied, meinte Klenner.

Klenner hat den Vorteil, dass er sein Auto daheim laden kann und kaum auf öffentliche Ladestationen angewiesen ist. Die 240 Kilometer hin und retour schafft er ohne Lade-Zwischenstopp. Die Batterie müsse aufgeladen sein, sonst wären die Kilometer nicht zu schaffen, so Klenner. Ausschlaggebend für seinen Umstieg auf ein E-Auto sei der Klimaschutz gewesen, wo man nicht erst in 20 Jahren damit beginnen könne, so Klenner.

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Ohne Lademöglichkeit zu Hause ist Routenplanung wichtig

Aufwendig ohne Lademöglichkeit zu Hause

Ohne Lademöglichkeit daheim ist es für E-Mobilisten ein wenig aufwendiger, falls nicht, wie immer häufiger, der Dienstgeber eine Ladeinfrastruktur zur Verfügung stellt. In diesem Fall ist Routenplanung ist gefragt. Es sei schon wichtig, sich zu informieren, wo man sein Fahrzeug öffentlich laden kann, so Kaiser.

Unternehmer Georg Niedersüss aus Kärnten muss auf seinen Dienstreisen quer durch Österreich öfters Ladestopps einlegen, so auch bei einer öffentlichen Stromtankstelle in Pinkafeld. Es würde etwas Planung bei der Reiseroute erfordern, aber bei den Routinestrecken, wisse man dann automatisch, wo man stehenbleiben kann, so der Unternehmer. Schnellladestationen sind zwar etwas teurer, aber eben auch schneller. Niedersüss lud in rund 15 Minuten mit zehn Euro sein Elektroauto auf.

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Batterieladen ist billiger als Volltanken

Aktuell steigen die Energiepreise, aber auch die Benzin und Dieselpreiseseien seien derzeit sehr hoch, meinte Sharma. Wenn man das Volltanken an einer Tankstelle mit dem Laden an einer Elektroladesäule vergleichen würde, dann würde man elektrisch etwa 50 Prozent bei 100 Kilometern sparen, so der Vorstandsvorsitzende der Energie Burgenland Stephan Sharma.

Allerdings ist Vorsicht und eben entsprechende Vorbereitung geboten. Man müsse sich vorab informieren und solle nicht einfach irgendwo anstecken, sonst könnten sehr hohe Kosten entstehen, warnte Kaiser. Kundenfreundlich wäre es wohl, könnten die Kosten wie bei Sprittankstellen einheitlich und transparent angezeigt werden. Am aktuellen „Wildwuchs“ werde gearbeitet, hieß es. Der Umstieg auf ein Elektroauto sei schon jetzt ein Vorteil, wenn es eine private Ladestation gäbe – wenn man auf öffentlichen Ladestationen angewiesen sei, ist es mit einem Planungsaufwand verbunden, aber auch möglich, meinte Kaiser.