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Bildung

Mentoringprogramm für HTL-Schülerinnen

Frauen in technischen Berufen sind immer noch eine Seltenheit. Die HTL-Pinkafeld startet deshalb jetzt ein Mentoringprogramm für zukünftige Absolventinnen. Dieses soll auch dem Fachkräftemangel in Industrie und Wirtschaft entgegenwirken.

Sieben Mädchen qualifizierten sich aufgrund ihrer ausgezeichneten Leistungen für das Mentoringprogramm der HTL-Pinkafeld. Es soll ihnen der Einstieg in eine von Männern dominierten Branche erleichtert werden. Die heimische Wirtschaft braucht junge Menschen in technischen Berufen.

Roboter haben sie schon immer fasziniert und sie habe auch vor später ein dementsprechendes Studium zu machen – derzeit arbeite sie an Robotern, die den Raum erfassen und so alleine zu ihrem Ziel finden, so Vanessa Glatz, die den Zweig Elektrotechnik besucht. Rebecca Zapfl wählte Bautechnik, weil sie die Technik in Gebäuden interessant findet.

Rebecca Zapfl probiert die neueste Steuerung für das „Smarthome“ aus

Vorbereitung auf Berufswelt

Der Mädchenanteil in der HTL-Pinkafeld steigt mit 16 Prozent kontinuierlich. „Besonders erfreulich ist es, wenn es dann eine Klasse, zum Beispiel in der Bautechnikabteilung gibt, wo es mehr Mädchen als Burschen gibt“, so der Direktor der HTL-Pinkafeld Wilfried Lercher.

Nicht immer gelingt es die jungen Frauen in der Technik zu halten. Das soll sich mit dem Mentoringprogramm ändern. Erfolgreiche Unternehmerinnen und Frauen, die in der Wirtschaft gut vernetzt sind, sollen die Schülerinnen auf die Berufswelt vorbereiten. Frauen seien in der Technik noch nicht so präsent, wie die Männer und dieses Mentorinprogramm solle einfach eine Hilfestellung geben, sagte HTL-Professorin Birgit Stephan.

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Die Schülerinnen der HTL-Pinkafeld bekommen Mentorinnen

Fachkräfte benötigt

„Ich denke bis 2030 werden ungefähr 5.000 bis 8.000 Fachkräfte in der Technik und der Naturwissenschaft fehlen. Das ist eine große Zahl – und diese Kräfte müssen wir auftreiben, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Da sind die Mädchen unverzichtbar“, so die Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Ingrid Puschautz-Meidl, die auch Mentorin ist.

Jede Mentorin soll sich mindestens einen Tag für die Schülerin Zeit nehmen, um sie in den Berufsalltag hineinschnuppern zu lassen. Es seien in erster Linie Frauen in der burgenländischen Industrie gefragt, aber es gebe auch in den Ballungsräumen Bildungspartner der Abteilungen, so Lercher. Das Mentoringprogramm der HTL-Pinkafeld beginnt mit dem Sommersemester 2022.