Arztpraxis, Michael Schriefl, Vizepräsident, Ärztekammer und Hausarzt
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Politik

Ärztekammer will Neuausrichtung des Bereitschaftsdienstes

Die burgenländische Ärztekammer will mit Land und Gesundheitskasse über eine Neuausrichtung des allgemeinmedizinischen Bereitschaftsdienstes an den Wochenenden verhandeln. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen sei notwendig, heißt es in einer Aussendung.

Der Landeshauptmann ist für eine verpflichtende Bereitschaft an Wochenenden oder Feiertagen, derzeit erfolgt sie aber freiwillig. Dieses System wurde im Burgenland Mitte des Vorjahres als einem der letzten Bundesländer eingeführt. Laut Ärztekammer lag die Abdeckung Ende 2021 bei 99 Prozent, seit Jahresbeginn seien aber immer mehr Sprengel unbesetzt, wenngleich die Abdeckung mit nach wie vor hoch sei. Grund für den Rückgang seien die unattraktiven Rahmenbedingungen.

Konzept von Ärztekammer bisher unbeantwortet

In ihrem Konzept habe die Ärztekammer deshalb Verbesserungen vorgeschlagen. Auf Ersuchen von Doskozil sei dieses dem Land bereits Mitte September übermittelt worden, aber bisher unbeantwortet geblieben. Von der möglichen Verfassungsklage habe die Kammer aus den Medien erfahren. Dass über das vorgelegte Konzept nicht gesprochen worden sei, verärgert die Ärztekammer. Sie will die Organisation des Bereitschaftsdienstes jetzt bei einem Runden Tisch mit Land und ÖGK klären.

Dass die Zentralen Aufnahmestationen in den Spitälern den Dienst übernehmen könnten, hält die Ärztekammer für keine gute Idee. Das würde eine „vollkommen inakzeptable“ Zusatzbelastung für die Krankenhäuser bedeuten, die diese nicht mehr stemmen könnten, hieß es.