Peter Zinggl, Astrid Rössler, Regina Petrik, Nora Mitterböck, Arthur Schindelegger
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Grünen: Fachtagung zu Natur statt Beton

Im Kulturzentrum Eisenstadt hat am Donnerstag eine Fachtagung zum Thema „Natur statt Beton“ stattgefunden. Die burgenländischen Grünen hatten dazu eingeladen, um die Themen Bodenschutz und Klimaschutz zu diskutieren.

Ziel der Dachtagung war es, Gestaltungsmöglichkeiten gegen Bodenverbrauch in Bund, Ländern und Gemeinden aufzuzeigen. Eingeladen als Referentinnen und Referenten waren unter anderem Expertinnen und Experten in Sachen Raumplanung, Boden- und Raumordnung und Umweltschutz. Die Organisatoren bilanzierten eine „gelungene Premiere“ mit rund 60 Interessierten.

„Ich freue mich, dass es so viel Interesse am Bodenschutz gibt. Wir haben sehr kompetente Referentinnen und Referenten, die uns viele wertvolle Informationen und Tipps mitgeben können. Aber auch die Teilnehmerliste ist sehr vielfältig und völlig unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Das macht Mut“, eröffnete die Grünen-Klubobfrau Regina Petrik die Tagung.

Boden als wertvolles Gut

Der Boden wird aus allen Ecken in Anspruch genommen, so Nora Mitterböck, die im Klimaschutzministerium für die Strategie zur Klimawandelanpassung zuständig ist: Siedlungsentwicklung, Gewerbe und Industrie sowie Verkehr und Freizeiteinrichtungen verbrauchen täglich 12,5 Hektar. Schon in wenigen Jahren soll der Boden aber auch Rohstoffe für die Bio-Energie, also Bio-Öl und Bio-Gas erzeugen. Und er werde auch als Kohlenstoffspeicher benötigt. „Bis 2030 müssen wir laut EU-Richtlinie 5,65 Tonnen Kohlendioxid in unseren Böden speichern. Wir sind jetzt bei etwas über vier Tonnen. Wir haben da also noch einen weiten Weg vor uns“, so Mitterböck.

Reduktion des Flächenverbrauchs

Der Flächenverbrauch soll Schritt für Schritt auf 2,5 Hektar pro Tag reduziert werden. Astrid Rössler, die Grünen-Umweltsprecherin im Nationalrat: „Das ist ein einziger Quadratmeter pro Einwohner pro Jahr. Das ist eine gewaltige Herausforderung vor allem für die Kommunen, ist aber machbar.“ Es gäbe sehr viel Leerstand und viel Fläche, die jetzt schon versiegelt ist, etwa die vielen Parkplätze, aber auch brachliegende Gewerbegebiete, die genutzt werden müssen.

Projekte im Burgenland

Peter Zinggl, Leiter der Landesplanung im Amt der Landesregierung, sieht das Burgenland vor allem seit Inkrafttretens des Landesentwicklungsprogrammes 2011 (LEP) und des neuen Raumplanungsgesetzes von 2020 auf einem guten Weg: „Es ist kein Zufall, dass die Zahlen des Burgenlandes beim Flächenverbrauch gut aussehen, seit das LEP 2012 in Kraft getreten ist, weil für jede Gemeinde Zonen festgelegt wurden. Wir haben damals auch ein Gutachten erstellen lassen, das den Gemeinden die rechtliche Basis für Rückwidmungen ermöglicht ohne Schadenersatz zahlen zu müssen.“ Er verwies auch auf das neue Raumplanungsgesetz mit der Baulandabgabe.

So gut sei der Weg allerdings nicht, befanden kritische Stimmen aus dem Publikum, die etwa auf das Negativbeispiel Siegendorf verwiesen, wo derzeit erneut Shoppingcenter gebaut werden. Astrid Rössler erklärte, dass die Gemeinden gerade bei schon gewidmeten Flächen über die Bauordnung Vorgaben machen könnten: „Gebäude müssen nicht eingeschossig und Parkplätze nicht oberirdisch errichtet werden“. Das würde viel Fläche sparen.